Echte Erfahrungen, ehrliche Ratschläge für Ihren schönsten Tag
Wenn ich eins aus unzähligen Hochzeiten gelernt habe, dann das: Eine perfekte Hochzeit gibt es nicht. Und das ist gut so. Gerade die kleinen (und manchmal auch großen) Pannen sind es, die Ihre Feier einzigartig machen. Vertrauen Sie mir: Ich war schon als freier Trauredner, DJ, Fotograf und Hochzeits-Dienstleister dabei, wenn Regen plötzlich die Pläne durcheinanderwirbelte, Caterer zu spät kamen oder die Technik streikte. Heute nehme ich Sie mit in meine Schatzkiste voller echter Erfahrungen und gebe Ihnen 10 erprobte Tipps, wie Sie jeden Notfall auf Ihrer Hochzeitsfeier oder freien Trauung meistern können.
1. Wenn Regen plötzlich Ihr bester Freund wird
Vor ein paar Jahren rief mich eine Braut eine Stunde vor der Zeremonie völlig aufgelöst an. Ich war noch nicht vor Ort, da die Zeremonie nur wenige Minuten von mir entfernt war. Die Braut war auch noch zu Hause - bereit für den großen Auftritt. Es regnete ohne Pause, obwohl alle Wetter-Apps noch am Vortag Sonne versprochen hatten. Der wunderschöne Außenbereich war klitschnass, im Restaurant gab es kaum Platz für eine würdige Zeremonie.
Mein Tipp:
In solchen Momenten ist Ihre Einstellung Gold wert. Denken Sie an den klugen Satz von Karin Kuschik:
"Dann nehme ich es mal lieber leicht."
Genau das empfehle ich meinen Paaren. Lassen Sie sich nicht von der Wetterlaune entmutigen. Ein paar Schirme, ein improvisierter Aufbau unter Bäumen oder eine spontane Verlegung in einen kleinen Innenraum können aus der Not eine charmante, unvergessliche Erfahrung machen. Hauptsache, Ihre Liebe steht im Mittelpunkt. Das Wetter können Sie nicht ändern, Ihre Einstellung schon. Machen Sie sich das immer wieder bewusst. Und das schon lange vor Ihrem großen Tag. Dann kann Ihnen kein Regen der Welt den Tag vermiesen. Sie selbst bewerten das Wetter als schlecht oder gut. Ich weiß, das kann für manchen jetzt doof klingen. Aber es stimmt. Sagen Sie sich zum Beispiel: Hey, so muss ich wenigstens nicht in der Sonne schwitzen.
2. Immer einen echten Plan B in der Tasche haben
Plan B bedeutet nicht: Wir sehen dann schon, wie es läuft. Plan B heißt: konkrete Alternative. Ein Zelt, ein Pavillon, ein geschützter Bereich. Manchmal reicht es, frühzeitig mit der Location zu sprechen, welche Räume im Notfall zur Verfügung stehen. Auch kleine Veränderungen, wie eine Bestuhlung unter überdachten Terrassen oder schnell umgestellte Loungemöbel, können eine freie Trauung retten. Planen Sie das konkret durch. Ich war neulich "nur" als DJ auf einer Hochzeit und habe mir die Freie Trauung angeschaut. Es ist immer wieder interessant, was Kollegen so machen. Das Wetter schwang während der Zeremonie um, Regen kündigte sich an. Es wurde unruhig, die Gäste wussten nicht, was jetzt passiert. Schließlich zog man in die Location, wo in einem Raum auch Stühle aufgebaut waren. Aber: Es war nicht geschmückt, das einzige Ritual nur für Draußen vorbereitet worden und musste ausfallen und der Raum war dunkel. Ok. Zur Not geht das auch. Aber mit etwas besserer Planung hätte es noch viel schöner sein können. Hier kommt es auch auf Ihre Dienstleister an. Wieviel Erfahrung bringen die mit, wie entspannt gehen die mit Krisen um. Aber vor allem auch darauf, dass Sie selbst sich bereits einen Plan B zurecht gelegt haben. Konkret und ausführlich. Und ganz wichtig: Halten Sie Ihre Gäste immer informiert. In den Fall: Sagen Sie es am Anfang der Zeremonie durch das Mikrofon: "Liebe Gäste, schön, dass sie da sind. Ich bin der Trauzeuge/der Bräutigam/der Trauredner und heiße: Olly (zum Beispiel). Es kann sein, dass uns gleich endlich der Regen erreicht, auf den die Landwirte schon seit Wochen warten. Machen SIe sich keine Sorgen, wir gehen dann einfach hier hinten in das große Haus. Da gibt es hinten ein Trauzimmer, wo wir die Zeremonie fortsetzen können. Alles ganz easy. Genießt den Tag!"
Mein Tipp: Ich war schon auf sehr vielen Hochzeiten. Mit ganz unterschiedlich gorßen Paketen wie Trauredner, DJ, Fotograf oder Videograf. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Meistens geht es mit dem Wetter gut. Und wenn mal nicht ist das wichtigste, dass es jemanden gibt, der die Führung übernimmt und klare Ansagen macht. Und: Das das Brautpaar entspannt bleibt. Das überträgt sich auf alle Gäste.
Es ist wie im Flugzeug: Solange die Flugbegleiter entspannt (und müde) aussehen, ist alles gut. Auch bei heftigen Turbulenzen. Erst wenn sie hektisch hin und her rennen ist es an der Zeit, sich doch Sorgen zu machen.
3. Spontanität und Improvisation sind Ihre besten Freunde
Eine meiner liebsten Erinnerungen: Meine freie Trauung wurde kurzfristig abgesagt, weil ein Pfarrer überraschend einen Termin in der Kirche freimachen konnte. Ich sollte die Rede halt auf der Party halten, war aber auch als Fotograf und DJ gebucht. Das Brautpaar sagte spontan „Ja“ zur Kirche. Aber als die große Hochzeitsgesellschaft dann vor Ort eintraf: verschlossene Türen, keine Küster, kein Pfarrer, niemand.
Was tat ich? Ich schnappte meine Kamera, animierte die Gäste zu kleinen Gruppenbildern, fing Emotionen ein und verwandelte die Wartezeit in eine entspannte Fotosession, habe eine paar lockere Witze gemacht, die Menschen unterhalten und beschäftigt.
Als der Pfarrer schließlich erschien (er hatte die Uhrzeit verwechselt), war die Stimmung trotzdem herzlich und voller Freude. Und wir hatten die Zeit perfekt genutzt für etwas, dass wir sonst später hätten machen müssen. Problem gelöst, Zeitplan gerettet.
Mein Tipp: Sehen Sie jede ungeplante Lücke als neue Chance. Ein schöner Moment ist nicht planbar, aber oft entsteht er gerade dann, wenn niemand damit rechnet.
4. Wenn die Braut oder der Bräutigam am Limit ist
Gefühle gehören zu einer Hochzeit wie das Brautkleid zur Zeremonie. Aber manchmal kippen sie in Stress und Verzweiflung. Es sind meistens die Bräute, die nicht abschalten können. Manche werden zu Bridezilla. Dazu habe ich hier einen weiteren Artikel geschrieben.
Mein Tipp: Nehmen Sie sich eine ruhige Minute mit dem Brautpaar. Wechseln Sie den Ort, gehen Sie vor die Tür, in einen Ruhigen Raum oder ähnliches. Erinnern Sie daran, worum es wirklich geht: um Liebe, nicht um perfekt gebügelte Tischdecken oder sekundengenaue Abläufe. Oft reicht ein tiefes Durchatmen, ein aufmunternder Satz oder eine kleine Umarmung. Wenn nötig, holen Sie ein Glas Wasser und erzählen Sie eine kleine Anekdote. Lächeln hilft. Immer.
5. Wenn der Caterer plötzlich 90 Minuten zu spät kommt
Eine Hochzeit, die ich begleitet habe, werde ich nie vergessen. Nach einer ohnehin schon aufregenden Verlegung der freien Trauung ins Zelt wegen eines Unwetters warteten alle auf das Abendessen. Doch der Caterer blieb aus. Der Grund: Bei der Veranstaltung zuvor war das Zelt durch ein schweres Unwetter eingestürzt. Niemand konnte etwas dafür, aber jetzt standen wir da. Hungrig, nervös, gespannt.
Was half? Der Trauzeuge übernahm spontant die Regie. Er fragte den Caterer: "Gibt es etwas, was sofort ausgegeben werden kann?" Die Antwort: "Ja, Suppe!" Und so wurde kurzerhand eine köstliche Suppe heiß gemacht und an alle Gäste verteilt. Die Stimmung entspannte sich sofort, die Gäste hatten etwas zu tun und der Abend kam wieder in Fahrt. Der Caterer konnte in Ruhe aufbauen.
Mein Tipp: Bleiben Sie flexibel. Fragen Sie immer: Was geht jetzt? Und wenn alle Stricke reißen, denken Sie wie das Brautpaar damals: "Wird sich schon richten. Sonst bestellen wir eben Pizza." Genau diese entspannte Haltung macht aus einer Krise ein legendäres Fest.
6. Technik-Ausfall? Lächeln und improvisieren
Kaum ein Event ohne kleine technische Pannen. Mal streikt das Mikrofon, mal spielt die Musik nicht ab.
Mein Tipp: Ich selbst habe bei Hochzeiten immer einen Bluetooth-Lautsprecher im Gepäck. Er kann eine Rede retten oder für Hintergrundmusik sorgen, wenn die große Technik streikt. Und seien wir ehrlich: Eine unplugged-Version der Lieblingslieder hat oft ihren ganz eigenen Charme.
7. Hungergefühl stillen bevor schlechte Laune aufkommt
Nichts trübt die Hochzeitsstimmung schneller als hungrige Gäste. Kleine Snacks für zwischendurch, Wasserflaschen in hübschen Körbchen oder eine kleine Candybar können Wunder wirken, wenn der Zeitplan sich verschiebt. Planen Sie den Tag gut. Bauen Sie Pausen ein und achten Sie auf die Grundversorgung: Essen und Trinken. Wenn Sie die Freie Trauung schon um 14 Uhr machen, ist es bis zum Abendessen um 18 Uhr für manche zu viel Zeit. Sorgen Sie vor. Kleine Snacks, Rührkuchenstücke oder ein paar belegte Brötchen reichen völlig aus. So fühlen sich die Gäste gut bewirtet und versorgt. Denken Sie nicht immer groß, aber denken Sie einfühlsam.
8. Der Notfallkoffer für jede Hochzeit
Eine kleine Notfallbox gehört für zur Standardausrüstung:
Fleckenentferner, Pflaster, Sicherheitsnadeln, Strümpfe, Kaugummi, Schmerztabletten, Klebeband. Diese Kleinigkeiten können entscheidend sein, wenn plötzlich etwas reißt, verschmiert oder schmerzt. Und: Eine Liste aller Dienstleister mit Namen und Telefonnummern sollten Sie griffbereit haben. Ja, auch die Nummer des Taxi-Unternehmens und die eines Pizza-Lieferdienstes. Man kann ja nie wissen ;-)
9. Wenn Kinder unruhig werden
Gerade bei freien Trauungen gibt es viele kleine Gäste mit viel Bewegungsdrang. Sorgen Sie vielleicht für eine Spieleecke oder noch besser: Eine professionelle Kinderbetreuung. Die ultimative Erfahrung, die ich jemals bei einer Freien Trauung und Hochzeit gemacht habe war diese hier: Um 22 Uhr waren die Kinder alle verschwunden. Ich war die ganze Nacht als DJ gebucht und wunderte mich über all die entspannt tanzenden Erwachsenen. Fragte nach. "Ja, sagte ein Gast. Siehst Du da draußen das große Wohnmobil? Da haben wir alle Kinder schlafen gelegt. Es gibt eine Kamera und wir wechseln uns ab, wer ein Auge darauf hat." Was für eine geniale Idee! Das habe ich übrigens nie wieder erlebt.
Mein Tipp: Malsets, kleine Spiele oder Seifenblasen lenken ab und machen die Wartezeit für die Jüngsten erträglicher. Wenn die Kinder glücklich sind, sind es die Eltern auch. Buchen Sie eine professionelle Kinderbetreuung! Und: Überlegen Sie, ob SIe nicht irgendwo einen Schlafplatz für alle Kinder einrichten können, der betreut wird. Da haben alle was davon.
10. Humor rettet alles
Vielleicht mein wichtigster Tipp: Nehmen Sie nichts zu schwer. Humor ist der Joker auf jeder Hochzeit. Lachen Sie über Regentropfen, technische Pannen oder kleine Verzögerungen. Wenn Ihr Kleid schmutzig wird sagen Sie einfach: "Der Fleck fühlt sich da sehr wohl".
Oder denken Sie an den "kleinen Lord":
"Wenn ich es nun mal nicht ändern kann, muß ich eben das Beste daraus machen!"
Ich verspreche Ihnen: Genau die Momente, die heute chaotisch wirken, werden morgen die schönsten Erinnerungen sein. Und die herzlichsten Geschichten.
Mein persönliches Fazit:
Jede Hochzeit schreibt ihre eigenen Geschichten. Keine ist perfekt. Aber jede einzelne ist wundervoll. Wenn etwas schiefgeht, denken Sie an Karin Kuschiks klugen Satz: "Dann nehme ich es mal lieber leicht." Sie werden sehen: Mit Gelassenheit, ein bisschen Improvisationstalent und einer großen Portion Herz wird Ihre Hochzeit genau so, wie sie sein soll. Ein echtes Fest der Liebe.
Und: Buchen Sie doch ein Hochzeitspaket von mir: Freier Trauredner, DJ, Fotograf und Hochzeits-Dienstleister samt Fotobox und Co. Ich bin Ihr Ruhepol mit viel Erfahrung und für Sie da!