Warum Sie Ihre Gäste bei Ihrer Feier oder Hochzeit vorstellen sollten und wie Sie es richtig machen

Hand aufs Herz: Wer kennt das nicht? Man steht auf einer Feier, hält vielleicht ein Glas Sekt in der Hand, und um einen herum tummeln sich lauter unbekannte Gesichter. Die Gastgeberin oder der Gastgeber ist beschäftigt, die Stimmung ist gut. Aber irgendwie fehlt der Funke, der das Gespräch mit den anderen Gästen entzündet. Ich habe das schon oft erlebt, sowohl als Gast als auch als Moderator, DJ und freier Trauredner auf unzähligen Feiern. Und jedes Mal denke ich: Wie viel schöner wäre es, wenn jemand die Initiative ergreifen und die Gäste einander vorstellen würde!

Warum eine Vorstellungsrunde Pflicht sein sollte

Im Prinzip sollte das auf jeder Feier eine Pflichtveranstaltung sein. Denn mal ehrlich: Die meisten Gäste kennen sich nicht. Sie kommen aus unterschiedlichen Lebensbereichen, sind Freunde, Familie, Kollegen oder Nachbarn. Und oft bleibt es bei einem höflichen „Hallo“. Dabei ist es so einfach, Brücken zu bauen und für einen lockeren, herzlichen Einstieg zu sorgen.

Partner oder Freunde: Bitte ausführlich vorstellen!

Vielleicht kennen Sie das auch: Da steht ein Paar vor Ihnen, und der Gastgeber sagt nur lapidar: „Das ist Sabine, seine Freundin.“ Punkt. Mehr nicht. Nund bin ich nicht Sabine, aber ich war gerade noch auf einem runden Geburtstag und es wurde nicht mehr über mich gesagt: "Und das ist der Freund dazu." Das ist nicht sonderlich charmant und ehrlich gesagt auch ein bisschen schade. Denn über Sabine (und über mich) gibt es bestimmt mehr zu erzählen! Fragen Sie doch einfach nach: Was macht Sabine beruflich? Hat sie ein spannendes Hobby? Gibt es eine lustige gemeinsame Geschichte oder ein besonderes Erlebnis, das Sie teilen können?

So bieten Sie den anderen Gästen Anknüpfungspunkte, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Vielleicht stellt sich heraus, dass Sabine und ein anderer Gast die gleiche Leidenschaft für italienische Küche teilen oder beide gerne wandern gehen. Schon ist das Eis gebrochen!

Charmante Beispiele und No-Gos

Ich erinnere mich an eine Feier, auf der der Gastgeber seine Schwester so vorstellte: „Das ist meine Schwester. Die macht irgendwie sowas Komisches beruflich, was genau sie da macht, weiß ich gar nicht.“ Das war nicht nur unangenehm für die Schwester, sondern auch für alle anderen. Wertschätzung sieht anders aus.

Wenn Sie den Beruf oder ein anderes Detail nicht genau wissen, fragen Sie vorher nach oder erzählen Sie eine kleine Anekdote. Wo wohnt Ihre Schwester? Was haben Sie gemeinsam erlebt? Was macht sie in ihrer Freizeit? Irgendetwas wird Ihnen bestimmt einfallen. Ihre Gäste werden es Ihnen danken.

Wertschätzung zeigen und Konflikte außen vor lassen

Denken Sie daran: Sie haben Ihre Gäste eingeladen, weil sie Ihnen wichtig sind. Das verdient Respekt und Wertschätzung, auch in der Art, wie Sie sie vorstellen. Und falls Sie jemanden eingeladen haben, den Sie eigentlich nicht mögen: Behalten Sie das bitte für sich. Ihre Gäste sollten sich willkommen und geschätzt fühlen, nicht als Lückenfüller oder notwendiges Übel.

Praktische Tipps für Brautpaare und Gastgeber

Wenn Sie ein Brautpaar sind, nutzen Sie die Gelegenheit und gehen Sie gemeinsam mit dem Mikrofon durch den Saal, um Ihre Gäste vorzustellen. Gerade bei vielen Gästen empfiehlt es sich, die Vorstellungsrunde in zwei Blöcke aufzuteilen: Etwa einmal vor der Vorspeise und einmal vor der Hauptspeise. So bleibt die Aufmerksamkeit hoch und alle haben perfekte Gelegenheiten, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Stellen Sie Ihre Gäste nicht einfach nur mit Namen vor, sondern erzählen Sie kleine, persönliche Details. Zum Beispiel: „Peter und Sabine reisen total gerne nach England. Ich glaube, da waren sie die letzten zehn Jahre immer wieder und sie lieben es. Wenn Sie Lust haben, mehr zu erfahren, sprechen Sie die beiden doch einfach mal an!“ Damit schaffen Sie sympathische Anknüpfungspunkte und lockern die Stimmung charmant auf.

Gerade bei großen Feiern, bei denen sich viele Gäste nicht kennen, ist eine solche Vorstellung fast schon Pflicht. Sie helfen damit, Berührungsängste abzubauen und fördern echte Begegnungen. Nutzen Sie die Gelegenheit, auch Partner oder Freunde, die Sie selbst vielleicht nicht so gut kennen, ausführlich vorzustellen. Fragen Sie vorher nach Hobbys, Berufen oder gemeinsamen Erlebnissen. Vermeiden Sie uncharmante oder unfreundliche Bemerkungen, denn Wertschätzung steht im Mittelpunkt: Ihre Gäste werden es Ihnen danken, wenn sie sich willkommen und gesehen fühlen.

Mit einer persönlichen und humorvollen Vorstellungsrunde sorgen Sie dafür, dass aus Fremden schnell Gesprächspartner und vielleicht sogar Freunde werden.

Checkliste: Gäste charmant und persönlich vorstellen

Wann?

• Am Anfang der Feier, nach dem Empfang oder vor dem Essen
• Bei vielen Gästen: In zwei oder drei Blöcken, z. B. vor Vorspeise und Hauptgang

Wie?

• Gehen Sie mit dem Mikrofon herum
• Stehen Sie nah bei den Gästen, die Sie vorstellen
• Sprechen Sie zu den Gästen, nicht von oben herab
• Machen Sie sich vorher Gedanken und Stichpunkte
• Halten Sie es kurz, prägnant und authentisch
• Seien Sie witzig, aber immer wertschätzend
• Lassen Sie negative Dinge weg
  
  

Welche Details?

• Nennen Sie den Namen der Person
• Wo wohnt sie?
• Woher kennen Sie sich?
• Was ist ihr Bezug zu Ihnen oder zum Brautpaar?
• Erzählen Sie eine kurze Anekdote oder ein gemeinsames Erlebnis - wenn es eines gibt was unterhaltsam ist
• Nennen Sie eine Besonderheit, z. B. ein besonderes Hobby oder einen spannenden Beruf
• Was verbindet Sie persönlich mit der Person?
• Sagen Sie, was Sie an der Person besonders schätzen oder lieben (wenn es passt)
• Finden Sie Superlative: Wer hat die weiteste Anreise? Wen kennen Sie am längsten? Wer hat das verrückteste Hobby, den spannendsten Beruf oder die meisten Vornamen?
  
  

Gruppen vorstellen?

• Gerne auch tischweise oder als Gruppe (z. B. alle Tanten, Arbeitskollegen, Sportfreunde)
• Lassen Sie trotzdem jede Person kurz besonders erscheinen, nicht nur als Teil der Gruppe
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Weitere Tipps

• Machen Sie die Vorstellungsrunde nicht zu lang - lieber in mehreren kurzen Blöcken
• Wertschätzen Sie auch „mitgebrachte“ Partner oder Freunde - holen Sie jeden ins Rampenlicht
• Ihre Gäste sollen sich gesehen und willkommen fühlen und haben sofort Gesprächsstoff
  
  

Fazit: Kleine Geste, große Wirkung

Eine charmante Vorstellungsrunde ist kein Hexenwerk, aber sie macht einen riesigen Unterschied. Sie zeigt Ihren Gästen, dass Sie sich Gedanken gemacht haben, dass Sie sie wertschätzen und dass Sie möchten, dass sich alle wohlfühlen. Also, nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Gäste einander vorzustellen. Erzählen Sie ein bisschen über jeden Einzelnen, suchen Sie Gemeinsamkeiten, schaffen Sie Anknüpfungspunkte. Ihre Feier wird dadurch nicht nur entspannter, sondern auch viel persönlicher und herzlicher.

Probieren Sie es aus. Sie werden sehen, wie schnell aus Fremden Freunde werden können!

Übrigens: Eine schöne Alternative ist auch das Spiel „Finde den Gast“. Wie das funktioniert, verrate ich Ihnen in einem meiner anderen Blog-Artikel.