Die 10 furchtbarsten oder langweiligsten Hochzeitsspiele …und warum ich die nicht machen würde

Ein persönlicher Erfahrungsbericht von mir für Sie

Ich liebe Hochzeiten. Ehrlich. Die Magie. Die Emotionen. Die Musik. Die strahlenden Gesichter. Doch es gibt einen Moment, bei dem mir regelmäßig das Buttercreme-Herz in der Brust gefriert: Wenn jemand freudestrahlend fragt, ob „jetzt ein schönes Spiel gemacht werden kann“. Dann weiß ich, jetzt wird’s heikel. Denn während die Torte vor sich hin taut und der DJ nervös auf seine Playlist schielt, rollt oft das große Grauen über das Parkett.

Diese Liste ist eine Art Warnhinweis, eine rote Schleife der Vernunft: Bitte nicht nachmachen. Wirklich nicht. Und wenn doch? Naja, Sie sind ja erwachsen. Aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt!


Hier kommen zehn Hochzeitsspiele, die ich persönlich für so altbacken, überflüssig oder peinlich halte, dass ich sie weder als freier Trauredner noch als Moderator oder DJ empfehlen würde. Und ja, ich werde jetzt mal ganz deutlich. Ich glaube, ich muss das mal klar und deutlich formulieren, damit das endlich aufhört. Bitte entschuldigen Sie meine Direktheit - ist sonst nicht meine Art. Lesen Sie im Zweifel jetzt bitte nicht weiter. Ehrlich!


1. Das Schuhspiel

Das Brautpaar sitzt Rücken an Rücken und beantwortet Fragen, in dem es je nach Antwort einen Damen- oder Herrenschuh hochhält.
Ja, es kann auch mal lustig sein. Aber nur, wenn es gut moderiert ist. Und wenn Sie sich Fragen überlegen, die ungewöhnlich sind. Meist wird es zu lang, zu privat oder zu bemüht. Und ganz ehrlich: Wie oft haben Sie es schon gesehen? Eben.
Tipp: Wenn Sie das Spiel dennoch machen, machen Sie es wenigstens wie die Bierdeckelfragen bei Inas Nacht. Lassen Sie die Gäste Fragen formulieren. Dann sind nämlich alle involviert, überrascht und gespannt - und dann wird es lustiger - oder wenigstens eine echte Überraschung!


2. Ehetauglichkeitstest mit Hausarbeiten

Der Bräutigam muss Babyfläschchen zubereiten, die Braut darf Bohnen sortieren oder Wäscheklammern zählen.
Warum? Ich weiß es nicht. Vermutlich ist es der Versuch, Humor mit Rollenklischees zu verbinden. Es bleibt meist beim Versuch. Überhaupt: Fast alles, wo das Brautpaar irgendwelche dummen Aufgaben erledigen muss ist oft nicht witzig.


3. Braut oder Bräutigam erkennen - mit verbundenen Augen

Der Bräutigam muss erraten, welche Hand oder welches Knie seiner Braut gehört. Oder umgekehrt.
Dabei tasten die frisch Vermählten an anderen Gästen herum, während alle gespannt gaffen. Ich finde: Weniger ist manchmal mehr. Und Berührungen sollten freiwillig sein. Variation: Der Bräutigam bekommt die Augen verbunden und muss auf Anweisung der Braut Rosen im Raum finden und einsammeln. Am Ende überreicht er den Strauß seiner Braut. Ein charmantes und spaßiges Spiel? Nein, das ist Blinde Kuh für Erwachsene.


4. Ballontreten

Jeder Gast bekommt einen Ballon an den Fuß gebunden. Ziel ist es, die Ballons der anderen zum Platzen zu bringen.
Es endet meist in hektischem Rumgehüpfe, hohen Hacken auf empfindlichen Füßen und weinenden Kindern. Und: Der Boden ist danach ein Schlachtfeld. Überhaupt. Die meisten Spiele, die Sie irgendwie an Kindergeburtstag erinnern? Sie ahnen es schon selbst....besser nicht.


5. Das Paar muss eine Herzform aus einem Bettlaken ausschneiden

Mit einer Nagelschere ein Herz aus einem Bettlaken zu schneiden, während alle dumm drumherumstehen - das soll romantisch sein?
Es sieht aus wie eine Bastelstunde in Zeitlupe. Und endet meist in einem unvorteilhaften Foto mit zerknülltem Stoff im Mund. Panne! Dasselbe gilt für dieses unsägliche Baumstammgesäge. Was soll das? Das Brautpaar versucht die ganze Zeit zu lächeln, ist hinterher verschwitzt und braucht eine Dusche. Das ist so altbacken und blöd, außer die Brautleute sind Kanadische Holzfäller oder finden Holzarbeiten gaaaanz toll. Aber wie wahrscheinlich ist das schon?


6. Strumpfbandversteigerung oder andere „erotische“ Spielchen mit Geldscheinen

Oft wird das Strumpfband der Braut versteigert. Oder mit dem Schlips des Bräutigams Geld gesammelt. Manchmal dürfen Gäste dem Bräutigam Geldscheine in die Unterhose stecken. Oder ein Schleiertanz: Gegen Geldeinwurf mit der Braut tanzen? Die Grundidee ist ja schön - aber warum nicht ohne Geld? In der Kombination erinnert mich das nämlich ein kleines bisschen an eine Table-Dance-Bar... Ist da noch keiner drauf gekommen?
Warum ich irgendwelchen erotischen Spielchen nicht charmant finde: Weil es für die Beteiligten oft unangenehm ist. Weil peinlicher Körperkontakt mit Tanten oder Ex-Freunden kein Highlight, sondern unangebracht sind. Und weil Geldsammeln, in welcher Form auch immer, einfach nie edel wirkt. Dafür gibt es Umschläge. Und wenn Sie sich Geld wünschen? Völlig okay. Aber machen Sie das vorher klar und kommunizieren das einfach. Wer schon Geld geschenkt hat, will sicher nicht nochmal nachts nachlegen (müssen) - nur um mit der Braut zu tanzen. Das würde man doch sonst auch niemals machen. Auf keiner Feier. Warum nur immer bei Hochzeiten? Weil es Tradition ist, und die hinterfragt man nicht? Seien sie schlau, hinterfragen Sie. Dann wird es ein schönerer Abend sein. Für alle. Mit Sicherheit.


7. Das Fingerabdruck-Gästebild

Und noch so ein Kindergarten-Ding: Gäste drücken ihre Finger in bunte Stempelkissen und tupfen sie auf ein vorbereitetes Bild: Als Blätter, Luftballons oder Herzen. Schöne Idee? Nein! Es sei denn, Sie machen auch Schokoladen-Wettessen, Wattepusten und Topfschlagen. Peinlich. 
Nicht jeder Gast möchte sich die Hände einsauen. Und wenn das Ergebnis aussieht wie ein Malkurs im Kindergarten, dann sollte es vielleicht besser in der Schublade bleiben. Niemand hängt sich das auf. Habe ich schon oft gesehen, diese Bilder, aber immer nur auf den Hochzeiten. Nie bei Leuten zu Hause. So ein Werk steht jahrelang im Keller und landet irgendwann da, wo es hingehört: In der Tonne. Wenn Ihnen nichts besseres einfällt: Macht doch nix. Machen Sie nix. Feiern Sie halt ohne Gästebild. Niemand wird es vermissen. Niemand. Ich bin mir zu 100% sicher!


8. Der Besentanz mit Aufgabenstrafe

Man tanzt zur Musik und gibt dabei einen Besen im Kreis weiter. Wenn die Musik stoppt und Sie den Besen noch in der Hand halten, müssen Sie eine Aufgabe erledigen. Sie glauben gar nicht, wie dumm das aussieht.
Und glauben Sie mir: Niemand will beim Tanzen ein Putzgerät halten, sich dabei fotografieren lassen und dann noch mit einer Strafe nach Hause gehen. Diese Idee ist nicht retro. Sie ist altbacken. Und der Besen? Der gehört in die Abstellkammer, nicht auf die Tanzfläche. Besonders schlimm sind extra gekaufte Reisigbesen. Darauf reiten sonst nur Brockenhexen. Aus gutem Grund.


9. Strafzettel für Gäste: Aufgabenverteilung via Tombola, Ballon oder Zettel

Sie kennen das: Jeder Gast zieht einen Zettel oder gewinnt in der Tombola einen „Preis“, der in Wahrheit eine Aufgabe ist. Oder man lässt Luftballons steigen mit Karten dran. Wenn die Karte gefunden wird und zurückkommt, muss man eine Strafarbeit für das Brautpaar erledigen.
Einen Kuchen für das Brautpaar backen. Fensterputzen beim Brautpaar. Ein romantisches Abendessen kochen - mit Einkauf, Deko und Kinderbetreuung.
Warum ich das nicht mag: Weil ich finde, dass Gäste feiern, lachen und anstoßen dürfen. Und nicht wie bei einer unfreiwilligen Casting-Show Aufgaben zugeteilt bekommen, die später wie nervige Kalendertermine über ihnen schweben. Das ist kein Spiel, das ist ein Abschreckungsprogramm. Und schon gar nicht als Strafe, weil ich ein Spiel verloren habe. Wenn Sie schon Gewinner und Verlierer haben wollen, belohnen Sie die Gewinner, aber bestrafen Sie die Verlierer nicht auch noch. Und nein: Fensterputzen dürfen für das Brautpaar ist kein Gewinn. Ich bin Gast, ich wurde eingeladen, ich habe Geschenke mitgebracht. Was denn noch? Wenn ich Zeit mit dem Brautpaar verbringen will dann doch bitte etwas nettes auf Augenhöhe und keine Hausarbeit. 


10. Alle Gäste müssen eine Zettelaufgabe erfüllen

Jeder Tisch bekommt eine Aufgabe, die „kreativ“ sein soll. Zum Beispiel ein Gedicht aufsagen, ein Lied singen, eine Pantomime aufführen.
Das kann lustig sein. Aber meistens ist es hochschwellig und stressig. Nicht alle Gäste können malen, sind geborene Redner oder Schauspieler. Und fühlen sich dann durch eine solche Aufgabe unter Druck gesetzt. Wenn Sie Mitmach-Aktionen planen, machen Sie es leicht, so dass jeder sich willkommen fühlt und mitmachen kann. Und machen Sie es freiwillig.
Denn: Nicht jeder Gast möchte im Mittelpunkt stehen. Und nicht jede Party braucht einen Poesiewettbewerb. Vor allem keinen ungewollten.


Mein Fazit zu schlechten Hochzeits-Spielen

Die schönsten Hochzeiten sind die, bei denen alle entspannt sind. Wo niemand ein Strumpfband ersteigern oder mit einem Besen tanzen muss. Wo Menschen sich begegnen, nicht auslachen. Wo der Humor charmant ist, nicht staubig.

Es tut mir leid, sollte ich Ihnen auf den Schlips getreten sein. Nehmen Sie bitte nichts persönlich. Haben Sie eines der oben benannten Spiele schon gemacht und schämen sich jetzt? Müssen sie nicht. Es ist ja alles nicht schlimm. Und wenn Sie das oben beschriebene alles toll finden: Machen Sie es einfach. Was weiß ich schon. Geschmäcker sind unterschiedlich. Aber Sie haben ja bis hierhin gelesen, oder?


Ich bin überzeugt: Ein gutes Programm braucht keinen Cringe. Sondern Herz. Und vielleicht ein Mikrofon in den richtigen Händen.

Wenn Sie jetzt denken: „Oh ja, das kenne ich und bitte nie wieder!“ dann sind wir auf einer Wellenlänge.


Für alles andere stehe ich Ihnen mit Humor, Herz und Mikrofon zur Seite. Ganz ohne Putzgeräte, Unterwäscheauktionen und Zettelstrafen. Buchen Sie mich gerne als Zeremonienmeister, Moderator oder DJ. Ich sorge dafür, dass sich keiner blamiert. Versprochen!

Das bin ich

Ich bin Oliver W. Schulte: Moderator, freier Trauredner, TV-Macher und Videoproduzent aus Bielefeld. Seit vielen Jahren begleite ich Menschen bei besonderen Momenten: Auf der Bühne, vor der Kamera oder mitten im echten Leben. Ob Talkshow, Freie Trauung, Musikvideo oder Moderation bei Fachtagen: Ich liebe es, mit Herz, Humor und einem klaren Gespür für Menschen Geschichten zu erzählen und Atmosphäre zu schaffen. Auf diesem Blog gebe ich Einblicke in meine Projekte, teile Erfahrungen und zeige, was mit Leidenschaft, Kreativität und einem Augenzwinkern alles möglich ist. Ich arbeite übrigens Deutschlandweit. Von Flensburg bis zum Tegernsee.

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