Ein Band, das verbindet. Ein Moment, der bleibt. Ein Ritual, das Herzen berührt.
Ich gebe es offen zu: Ich bin ein großer Fan von Handfasting. Und das nicht erst, seit es in romantischen Serien Hochzeiten auf Burgen oder Hügeln schmückt. Dieses wunderschöne Ritual mit seinen tiefen Wurzeln, den unzähligen Varianten und der Möglichkeit, echte Nähe zu erzeugen, gehört für mich zu den Highlights vieler Freier Trauungen.
In diesem Artikel erzähle ich Ihnen, was es mit dem Handfasting auf sich hat, woher es kommt, warum es so beliebt ist und vor allem, wie Sie es ganz individuell gestalten können. Ich teile meine Erfahrungen, meine Lieblingsvarianten und ein paar echte Gänsehautmomente. Und wer weiß: Vielleicht schnüren wir auch bald Ihren persönlichen Liebesknoten?
1. Was genau ist eigentlich Handfasting?
Handfasting ist ein altes keltisches Ritual, bei dem die Hände des Paares mit einem oder mehreren Bändern umschlungen werden, als Zeichen für ihre Verbundenheit, ihre Liebe und das große gemeinsame „Ja!“. Dabei wird oft ein Knoten gemacht, der symbolisiert: Wir gehören zusammen. Wir halten zusammen. Wir trauen uns.
Und ja, das bekannte englische Sprichwort „to tie the knot“ - also „den Knoten machen“ - stammt genau daher. Früher diente Handfasting sogar als eine Art Verlobung oder Probe-Ehe. Heute ist es ein emotionaler, berührender Moment mitten in der Zeremonie oder auch als Abschluss, direkt nach dem Ja-Wort, wunderbar geeignet.
2. Herkunft und heutige Bedeutung
Die Ursprünge liegen in Schottland, Irland und Teilen Englands. Damals war das Binden der Hände ein öffentlicher Akt, oft auf Märkten oder in der Gemeinde noch ganz ohne Standesamt oder Ehevertrag. Zwei Menschen erklärten so ihre Verbindung, und das oft für ein Jahr und einen Tag.
Heute wird Handfasting vor allem bei Freien Trauungen eingesetzt. Nicht religiös, dafür aber umso persönlicher. Ich nutze das Ritual besonders häufig bei schottischen oder deutsch-britischen Hochzeiten, bei denen die Tradition auch kulturell verankert ist. Aber Handfasting hat längst Kultstatus und erfreut sich bei vielen Paaren großer Beliebtheit. Quer durch alle Kulturen, Konfessionen und Familienkonstellationen.
3. Welche Bänder? Welche Farben? Wie viele?
Einfach gesagt: Alles ist erlaubt. Aber ich gebe Ihnen gern ein paar erprobte Tipps mit:
- Materialien: Seide, Baumwolle, Jute, Spitze, Leder, Glitzerbänder oder ein alter Schal aus dem ersten gemeinsamen Urlaub: Die Bänder dürfen (und sollen!) etwas über Sie erzählen.
- Länge: Ideal sind ca. 2 Meter - so reicht es locker für einen eleganten Knoten und sieht auf Fotos einfach toll aus. Je mehr Bänder Sie nehmen, desto länger sollten die einzelnen sein! Haben Sie z.B. 30 Bänder, wären 2,50m noch besser als 2m.
- Breite: 2 bis 3 Zentimeter haben sich bewährt. Aber ich hatte auch schon wilde Bänder mit Kordeln, Bommeln und Pailletten. Am Ende wurde es ein echtes Farbenfeuerwerk.
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Anzahl: Von einem Band bis zu 50 ist alles möglich. Je nach Ritual und Einbindung der Gäste.
4. Gäste einbinden: Ganz spontan oder liebevoll vorbereitet
Einer der schönsten Aspekte am Handfasting ist, dass Sie Ihre Gäste mit ins Ritual holen können. Und zwar auf ganz unterschiedliche Weise:
- Spontan: Sie legen am Platz oder auf einem Tisch eine Auswahl an Bändern aus und bitten die Gäste, sich vor dem Ritual eines auszusuchen. Wer möchte, kann sich dann beteiligen. Sie glauben, es macht keiner mit? Weihen Sie ein paar Menschen ein, die mit gutem Beispiel voran gehen. Glauben Sie mir: Es drückt sich so gut wie niemand. Alle haben Spaß und wollen dabei sein.
- Vorbereitet: Sie bitten im Vorfeld bestimmte Personen (zum Beispiel die Eltern, Trauzeugen oder enge Freundeskreise) ein eigenes Band mitzubringen. Vielleicht sogar mit einer Bedeutung oder Symbolik oder einem Zettel mit ein paar Wünschen daran befestigt.
- Gemischt: Einige bringen mit, was ihnen wichtig ist. Andere nehmen vor Ort ein Band. Und das Ganze wird zu einer bunten, berührenden Mischung aus Überraschung und Vorbereitung.
Ich hatte Trauungen, bei denen Gäste die Bänder mit Gedichten, Musikstücken oder kleinen Botschaften überreicht haben. Andere Paare wünschten sich eine stille Übergabe während Musik im Hintergrund lief. Manche baten einzelne Gäste zu sprechen. Andere wünschten sich eine intime, fast meditative Stimmung. Es gibt kein Richtig oder Falsch, nur Ihre persönliche Variante.
5. Und wie geht der Knoten?
Auch hier gilt: Ganz wie Sie wollen. Ich liebe persönlich den Infinity-Knoten, bei dem ich die Bänder der Gäste (oder die ausgewählten Bänder des Paares) kunstvoll um die Hände wickle. Am Ende ziehen die beiden gemeinsam und es entsteht eine liegende Acht, das Zeichen für Unendlichkeit.
In Schottland ist es aber auch üblich, dass die Gäste selbst den Knoten machen. Man sagt dort: „One does the bonding, one does the talking.“ Heißt: Zwei Gäste kommen gemeinsam nach vorn. Einer spricht ein paar persönliche Worte. Gerne auch ins Mikrofon, damit alle teilhaben können. Der oder die andere bindet das Band.
Mit einem deutsch-amerikanischen Paar habe ich sogar ein drei-phasiges Handfasting gestaltet: Drei symbolische Knoten mit einem eigenen Band kombiniert mit einem dreiteiligen Eheversprechen auf Deutsch und Englisch. Dazu kamen die Bänder der Familie, begleitet von einem Lied, einem Flötenstück und poetischen Wünschen. Am Ende ergab sich daraus ein großer gemeinsamer Knoten. Es war einer der berührendsten Momente, die ich je erlebt habe. Voller Tränen, Glück, Musik und einer Atmosphäre, die man mit Worten kaum beschreiben kann. Die Gäste waren alle wie verzaubert.
6. Varianten über Varianten
Sie merken es: Handfasting ist nicht einfach nur ein Ritual. Es ist eine Bühne für echte Gefühle. Und eine riesige Spielwiese für kreative Ideen. Hier ein paar weitere Möglichkeiten:
- Die Gäste sprechen ihre Wünsche ins Mikrofon oder ganz leise ins Ohr.
- Die Bänder werden während eines Liedes gebracht oder vorher eingesammelt und dann nacheinander eingebunden.
- Die ganze Zeremonie ist still, begleitet nur von Musik, ein Moment des Innehaltens. Live-Musik ist übrigens hier optimal.
- Oder es wird geplaudert, gelacht und geweint, mitten im Kreis der Liebsten.
Sie dürfen entscheiden, was zu Ihnen passt. Ich helfe Ihnen dabei, Ihre persönliche Version zu finden. Ob klassisch oder wild, feierlich oder verspielt: Der Knoten gehört Ihnen.
7. Vorteile und kleine Stolperfallen
Vorteile:
- Intensiver, symbolischer Moment
- Große Gestaltungsfreiheit
- Einbindung der Gäste möglich
- Wunderschöne Fotos und Videos
- Auch für Patchworkfamilien oder queere Paare perfekt
Kleine Stolperfallen:
- Wer kein Fan von Ritualen ist, wird sich vielleicht nicht so wohlfühlen
- Je mehr Beteiligte, desto wichtiger die Struktur, aber da helfe ich gern
- Die Band-Auswahl kann eskalieren (vor allem wenn Tante Ingrid gern bastelt)
Mein Fazit: Der schönste Knoten ist der, den man mit Herz macht
Handfasting ist für mich eines der bewegendsten Rituale in der Welt der Freien Trauung. Es erzählt Geschichten. Es erzeugt Nähe. Es bringt Menschen zusammen: Mit einem Band, das für so viel mehr steht als nur Stoff.
Ich habe es schon in Wäldern, auf Weiden, am Wasser und unter Kronleuchtern zelebriert. Ich durfte dabei lachen, staunen, improvisieren und auch ein paar Freudentränen wegwischen. Und ich freue mich jetzt schon auf Ihre ganz eigene Version.
Und jetzt: Ihr persönliches Hochzeitspaket - Mit oder ohne Schleife
Ich bin nicht nur Freier Trauredner mit ganz viel Herz, sondern bringe auf Wunsch gleich ein ganzes Hochzeits-Zauberpaket mit:
- Emotionale, humorvolle Freie Trauung
- Hochzeitsfotos voller Gefühl
- Hochzeitsvideo, das Ihre Geschichte erzählt
- Fotobox zum Herumalbern
- Audiogästebuch für Stimmen, Lachen, Liebeserklärungen
- DJ mit Wunschkonzert und Lasershow
Stellen Sie sich Ihr persönliches Hochzeitspaket zusammen.
Mit Handfasting, Herz und ganz viel Hingabe.