15 praktische Tipps für eine glückliche Ehe - auch nach dem "Schönsten Tag im Leben"

Einleitung: Das Geheimnis einer wirklich glücklichen Ehe

Das Wichtigste gleich zu Beginn: In Deutschland wird etwa jede dritte Ehe geschieden! 
Doch viele Paare, die den Weg des Zusammenlebens fortsetzen, finden sich nach vielen Jahren immer noch glücklich miteinander. Die durchschnittliche Ehedauer bis zur Scheidung liegt bei rund 15 Jahren, während stabile Ehen oft eine Dauer von 40 Jahren und mehr erreichen. Besonders beeindruckend ist die längste dokumentierte Ehe des Landes, die stolze 87 Jahre hielt.

Doch was ist das Geheimnis solcher langanhaltender Verbindungen? Glückliche Paare nennen immer wieder ähnliche Zutaten für ihr Erfolg: Respekt, Vertrauen, Humor und die Fähigkeit, auch schwierige Zeiten gemeinsam zu meistern. Anstelle einer perfekten Harmonie ist es vielmehr die Kunst, miteinander zu kommunizieren, zu lachen und auch einmal zu streiten, die eine starke Beziehung ausmacht.

In diesem Artikel teilen ich wertvolle Tipps mit Ihnen, wie man die Liebe lebendig hält und die Ehe zu einer tiefen, erfüllenden Lebenspartnerschaft gestalten kann. Denn mich hat immer schon eines gewundert: Warum heißt die Hochzeit immer "Der schönste Tag im Leben" - kommt dann nichts schönes mehr? Schauen wir mal, wie man genau dafür sorgen kann.


Aus der Praxis: Wertschätzung? Gar nicht so einfach...

Als langjähriger freier Trauredner und Hochzeitsdienstleister hatte ich schon mit vielen Brautpaaren Kontakt, habe sie in der Vorbereitung zu ihrer Zeremonie intensiv kennengelernt und konnte viele Fragen stellen, eintauchen in ihre Geschichte. Ich frage die Paare an einem Punkt des Interviews immer: "Was liebt Ihr aneinander. Was liebst du an ihm? Und umgekehrt?". Die Antwort auf diese Frage ist für nicht wenige Paare eine echte Herausforderung. Die größte im Interview. Manchmal gibt es dann auch nach und nach die verblüffendste Antworten.
Manche Paare müssen lange überlegen. Oft kommen Antworten wie "das du mich so nimmst wie ich bin" oder "das ich mich auf dich verlassen kann". Für eine gute Beziehung sind das ganz grundlegende Faktoren. Dann geht es tiefer, wird persönlicher. Manchmal frage ich auch: "Wenn Du sie so anschaust, was gefällt Dir an Ihr?"...und dann kommt erst mal peinliches Schweigen, langes Überlegen. Zöglerich manchmal: "Aber es zählen doch eher die inneren Werte, oder?". Eine bliebte Verzögerungstaktik. Damit gebe ich mich erst nach längerer Ermutigung weiter zu überlegen zufrieden.
Nicht selten kommen in diesem Teil des Interviews zur Vorbereitung auf die Freie Trauung nach und nach sehr schöne und wirklich rührende Dinge zum Vorschein, werden Eigenschaften genannt, die mich tief berühren, die auch das Gegenüber überraschen. Manchmal gibt es auch Freudentränen. Es kommt zu einem magischen Moment. Das mag ich sehr.


Aber was mir immer wieder klar wird: Warum fällt uns das so schwer diese einfache Frage zu beantworten? Da will man jemanden heiraten, den Rest seines Lebens mit der Person verbringen, schließt mit einer Unterschrift einen bindenden und tiefgreifenden Vertrag und weiß nicht, was man am Partner toll findet? Es gibt nur einen Grund: Wir sind aus der Übung. Es wird zuwenig darüber geredet, was wir am anderen toll finden. Und wie in meinen anderen Artikeln schon hin und wieder erwähnt: Lobwüste Deutschland. Nicht getadelt ist genug gelobt.
Gleichzeitig bin ich mir sicher: Was uns stört sagen wir täglich. Kummer und Frust schwimmen oben auf der Suppe. Wie Fettaugen auf der Hühnersuppe. Die sehen wir sofort. Alles darunter gerät zu schnell in Vergessenheit, findet zu wenig Beachtung. 


Eine glückliche Ehe ist selten ein Glücksfall, sondern vielmehr das Ergebnis bewusster Entscheidungen, kleiner Gesten und der Bereitschaft, immer wieder neu füreinander da zu sein. Und es ist, wie Evje van Dampen sagt: Arbeit, Arbeit, Arbeit!

Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Aber wie genau macht man das? Wie übersteht man die Herausforderungen des Alltags, ohne dass die Liebe darunter leidet? Wie bleibt man nicht nur Partner, sondern auch beste Freunde? Los gehts mit 15 praktischen und klaren Tipps für eine glückliche Ehe. Es ist ziemlich viel Text geworden, nehmen Sie sich etwas Zeit, probieren Sie es aus. Wachsen Sie. Langsam und zusammen. Los gehts....

  

1. Die Kunst des Zuhörens: Warum echte Kommunikation mehr ist als nur Reden

Wie Sie wirklich in Verbindung bleiben


Zuhören ist schwer, könnte man meinen. Die meisten Menschen reden doch lieber und gerne selbst. Aber Zuhören ist wichitg. Und richtiges Zuhören noch wichtiger. Das kann man üben. Nicht gleich in den Verteidigungsmodus gehen oder abschweifen. Nein, einfach nur atmen, da sein, das Gesagte wiederholen. Mal nachfragen, wenn man etwas verstanden hat. Und vor allen Dingen eines nicht: NICHT BEWERTEN und NICHT ANTWORTEN. Wenn wir uns gehört fühlen, geht es uns besser. Es hilft, den Druck loszuwerden. Es sorgt für Verbindung. Und jemand der zufrieden ist und nicht unter Strom steht, kann auch wieder viel geben. Ein paar simple Tricks zum Ausprobieren und Nachmachen:


  • Aktives Zuhören üben: Wenn Ihr Partner spricht, hören Sie nicht nur zu, um zu antworten, sondern um zu verstehen. Stellen Sie Rückfragen: "Meinst du damit, dass du dich vernachlässigt fühlst?"
  • "Wir"-Sprache nutzen: Statt "Du hörst mir nie zu!" besser: "Mir fällt auf, dass wir beide im Stress oft aneinander vorbeireden. Können wir das ändern?"
  • Regelmäßige Check-ins einführen: Ein festes Ritual (z.B. sonntags beim Frühstück) hilft, über Gefühle zu sprechen, bevor sich Frust anstaut. Reden Sie einfach regelmäßig miteinander, ohne das es einen aktiven Streit gibt. Das beugt vor und schafft Verbindung.


2. Die Macht der Wertschätzung: Kleine Gesten mit großer Wirkung

So zeigen Sie Anerkennung im Alltag


Wie bereits oben erwähnt: Nicht getadelt ist genug gelobt. Das scheint eine oft praktizierte Lebenseinstellung zu sein. Der hat mich nicht gelobt, mache ich also auch nicht. Wer gibt mir was? Nein, das reicht nicht. Dann gebe ich auch nichts. Sein Sie schlauer. Gehen Sie in Vorleistung. Und glauben Sie mir: Es ist einfach eine schlechte Angewohnheit, nicht zu loben. Man kann das üben und dann geht es irgendwann von ganz allein. Und Sie werden sich wundern: In dem Moment, wo Sie positive Dinge zum Ausdruck bringen, andere Menschen wertschätzen, Komplimente machen, werden Sie merken: Es tut einem selbst auch gut. Man fühlt mit, sieht mehr das Positive in der Welt. Hier ein paar konkrete Tipps, wie das in Beziehungen aussehen kann:


  • Konkrete Dankbarkeit ausdrücken: Nicht nur "Danke fürs Abendessen", sondern: "Ich liebe, wie du immer an meine Lieblingszutaten denkst - das macht unseren Abend so besonders."
  • Überraschungen einbauen: Ein Lieblingssnack unerwartet mitbringen, eine Nachricht auf einem Post-it hinterlassen oder heimlich eine lästige Aufgabe erledigen.
  • Stärken betonen: Erinnern Sie Ihren Partner bewusst daran, was Sie an ihm lieben: "Deine Gelassenheit hat mich heute so begeistert und beruhigt. Darin bist du echt spitze!"

Mit jeder dieser kleinen Dinge tun Sie etwas für Ihre Beziehung. Und was Sie für Ihre Beziehung tun, tun sie automatisch auch für sich. So einfach ist das.


3. Gemeinsame Rituale: Der unsichtbare Kitt einer starken Ehe

Bewährte Rituale glücklicher Paare


  • Das tägliche Wiedersehen: Nehmen Sie sich bewusst 5 Minuten, wenn Sie nach Hause kommen - keine To-do-Listen, erstmal ankommen.
  • Wöchentliche Quality Time: Ob ein Spieleabend, gemeinsames Kochen oder ein langer Spaziergang ohne Handys. Oder Sonntags nach dem Aufwachen zusammen im Bett liegen, lesen, Milchkaffee trinken, Musik hören und zwischendurch ein wenig reden, die Woche planen. Das lässt sich leicht umsetzen und ist sehr effektiv.
  • Jährliche Traditionen: Ein bestimmtes Restaurant zum Hochzeitstag, ein gemeinsames Hobbyprojekt oder ein Wochenende nur zu zweit.

4. Konflikte als Chance: Die Regeln für faire Streitgespräche

So streiten Sie konstruktiv


Streit oder sagen wir lieber Meinungsverschiedenheiten lassen sich nicht vermeiden. Aber sie können auch konstruktiv laufen und so für Verbindung sorgen. Entwickeln Sie eine Streitkultur. Bauen Sie auch mal Humor mit ein. Wenn mich etwas nervt und mein Partner in Motz-Modus über mich kein Ende findet sage ich immer. "Du kannst gerne weiterreden. Aber ich habe schon vor drei Minuten aufgehört zuzuhören..." - das sage ich ganz freundlich und ruhig. Es ist etwas frech. Aber es funktioniert. Verblüffenderweise. Das muss bei Ihnen nicht genauso sein. Was ich sagen will: Probieren Sie es mal mit sogenannten Antwortstrategien. Eine Art Sofort-Lösung. Antworten wie: "Ich kann das auch noch viel schlechter." können hilfreich sein und helfen von allem Ihnen selbst, sich nicht in den Streit hinein zu verstricken. Nochmal drei hilfreiche Tricks - alle ausprobiert - funktionieren wunderbar:


  • Die 24-Stunden-Regel: Bei aufkommender Wut: Warten. Einen Tag abwarten. Oft relativiert sich der Ärger von selbst.
  • "Ich"-Botschaften: Statt "Du bist immer so egoistisch!" besser: "Ich fühle mich überfordert, wenn ich die Planung alleine trage."
  • Körperkontakt halten: Sich bei hitzigen Diskussionen bewusst an den Händen zu halten, kann Aggressionen mildern. Oder ab und an mal die Hand auf die Schulter legen oder enger zusammenrücken. Das beruhigt, das stärkt die Verbindung, das mindert das Drama.

5. Die Magie der Eigenständigkeit: Warum getrennte Interessen Sie näher bringen

Wie Individualität Ihre Ehe bereichert

Es gibt Paare, die machen alles zusammen. Alles. Immer. Wie ein doppeltes Lottchen. Das sorgt dafür, dass sämtliche Spannung in der Beziehung verschwindet. Und mit Spannung meine ich Attratktivität, Interesse, Leidenschaft. Bauen Sie immer wieder mal Spannung auf, die Sie in die Beziehung hereintragen. Von wegen "Bessere Hälte" - Sie sind immer noch zwei Menschen. Und Sie dürfen, ja müssen sogar unterschiedlich sein. Halten Sie das am leben:


  • Persönliche Entwicklungsräume schaffen: Ermutigen Sie sich gegenseitig, neue Fähigkeiten zu lernen (z.B. ein Instrument, Sportart). Das schafft Gesprächsstoff und Bewunderung.
  • Getrennte Jungs/Mädelsabende: Regelmäßige Zeit mit eigenen Freunden ohne Partner beugt Co-Abhängigkeit vor.
  • Reisen allein oder mit Freunden: Ein Wochenendtrip ohne den Partner kann Sehnsucht und neue Perspektiven schaffen. Und Sie selbst fühlen sich unabhängiger.

Es ist so wichtig die richtige Balance zwischen Autonomie und Bindung zu wahren. Das kann mal mehr zur einen oder anderen Seite tendieren. Aber ohne beide Pole werden Sie nicht glücklich sein. Lassen Sie beides zu. Sie werden sich frei, selbstständig und geborgen fühlen. Ich habe noch nie mit einem Partner zusammengewohnt. Wir leben in getrennten Haushalten. Immer schon. Viele finden das komisch. Ich finde es toll. Es hält viel Spannung und Autonomie aufrecht. Ganz automatisch. Und wenn wir uns sehen ist es immer eine  Verabredung, eine bewusste Entscheidung. Das finde ich großartig.


6. Lachen als Lebenselixier: Der unterschätzte Klebstoff in Beziehungen

Lach-Tipps für Paare

Lachen ist sehr wichtig. Entwickeln Sie als Paar den gleichen Humor oder lachen Sie über sich selbst, haben Sie schon viel gewonnen. Auch das können Sie üben oder einfach mal zu lassen. Das Leben leicht nehmen hilft über vieles hinweg:


  • Inside Jokes pflegen: Sammeln Sie gemeinsame Erinnerungen, über die nur Sie lachen können.
  • Spielabende einführen: Gesellschaftsspiele oder improvisierte Quizduelle brechen Alltagsernst auf.
  • Über sich selbst lachen lernen: Wenn der Kuchen verbrennt oder der Grill anbrennt - gemeinsam darüber lachen statt schimpfen.

7. Teamwork vs. Haushaltskrieg: Wie Aufgabenverteilung zur Liebeserklärung wird

Harmonische Arbeitsverteilung

Mann verdient, Frau bedient - hieß es früher. Es gibt sicher noch genügend Beziehung, wo das so läuft. Ohne das je zu hinterfragen oder zu verändern. Das geht aber viel besser:


  • Stärken-orientiert aufteilen: Wer gerne kocht, übernimmt das. Wer Zahlen liebt, macht die Finanzen. Einer schneidet das Gemüse, einer steht an der Bratpfanne. Oder einer macht Vor- und Nachtisch, einer die Hauptgänge. Bei uns läuft das seit langem so, und das sehr stabil. Es fördert auch den Teamgeist, wenn mal Gäste zum Essen da sind. Und wenn alles reibungslos läuft wissen beide: Wir können gut zusammen arbeiten.
  • Wöchentliche "Arbeitsbesprechung": 20 Minuten, um Aufgaben flexibel neu zu verteilen (z.B. wenn eine stressige Phase ansteht). Wer macht was? Klare Absprachen helfen Misverständnisse zu vermeiden.
  • Dankbarkeit zeigen: Anerkennen, was der Partner tut - auch wenn es selbstverständlich erscheint. Der Nachtisch war toll, oh die Zwiebeln sind aber diesmal so wunderbar klein geschnitten, genauso wie ich es mag. Klingt doof? Ist es nicht. 

8. Die Geheimnisse dauerhafter Leidenschaft: Mehr als nur Sex

Ganzheitliche Leidenschaft pflegen

Zusammen auto fahren, in der Bahn sitzen oder auf dem Sofa: Nähe lässt sich immer wieder herstellen. Eng zusammenkuscheln, eine Hand auf dem Knie oder einfach angelehnt. Nähe beruhigt, schafft Bindung. Das geht immer zwischendurch und hilft:

  • Sinnliche Nicht-Sex-Berührungen: 10 Sekunden tägliche Umarmungen erhöhen Oxytocin (das Bindungshormon).
  • Neugier bewahren: Statt "Wie war dein Tag?" fragen: "Was hat dich heute überrascht?"
  • "Verabredungen" mit Überraschungseffekt: Abwechselnd monatlich ein Date planen - ohne vorher zu verraten, was kommt.

9. Finanzen ohne Liebesentzug: Wie Geld nicht zum Ehekiller wird

Finanzharmonie-Tipps

Die meisten Paare schmeißen alles zusammen, nachdem sie verheiratet sind. Gütergemeinschaft: Nur noch ein Konto, alles gehört beiden zusammen. Das muss aber nicht unbedingt so sein. Es gibt auch Gütertrennung oder die Zugewinngemeinschaft. Sollten Sie sich später trennen, macht das vieles sehr viel einfacher. Überlegen Sie sich das ruhig mal in Ruhe, bevor Sie so eine grundlegende Entscheidung treffen. Ich bin nicht verheiratet und wir haben schon seit langem ein Gemeinschafts-Portmonai und ein Gemenschaftskonto, von dem wir alle gemeinsamen Aktivitäten bezahlen. Das ist praktisch und schafft Verbindung, ohne dass die Eigenständigkeit leidet. Probieren Sie das ruhig schon vor der Hochzeit aus. Bei uns hat das Wudner bewirkt... Ansonsten hier nochmal ein paar Tipps:


  • Gemeinsame Ziele definieren: Träumen Sie zusammen (z.B. "In 5 Jahren ein Ferienhaus?"). Das macht Kompromisse leichter.
  • Drei-Konten-Modell: Gemeinsames Konto für Fixkosten + je ein persönliches Konto für individuelle Ausgaben.
  • Jährliches "Finanz-Date": Mit Kerzen und gutem Essen über Sparziele, Ängste und Wünsche sprechen.

10. Krisen als Wachstumschancen: Wenn das "Wir" stärker wird als der Sturm

Resilienz-Strategien

"Positive gemeinsame Erlebnisse erschaffen Bindung" hat die Psychotherapiewissenschaft Dr. Sandra Köhldorfer mit ihrem sympathischen Österreichischen Akzent bei der Reality-Sendung Hochzeit auf den ersten Blick mal gesagt. Eine simple aber absolut richtige Information. Das gleiche gilt für gemeisterte Krisen. Überlegen Sie zwischendurch immer mal wieder, was Sie als Paar schon geschafft haben und feiern Sie ihre gemeinsame Geschichte. Und noch etwas möchte ich Ihnen aus persönlicher Erfahrung mitgeben: Wenn Sie festgefahren sind und Ihre Konflikte sich immer wiederholen: Holen Sie sich rechtzeitig Hilfe. Machen Sie entweder eine Therapie (es hilft schon, wenn einer von beiden das macht) oder machen Sie eine gemeinsame Paartherapie. Bitte sein Sie sich das wert. Der Blick von Außen und ein paar neue Anregungen, um aus dem Konflikt-Karrussel ausbrechen zu können sind gold wert.

  • "Als wir"-Erinnerungen schaffen: In schweren Phasen alte Fotos anschauen und sagen: "Erinnerst du dich, wie wir damals...?"
  • Externe Unterstützung suchen: Paartherapie ist kein Scheitern, sondern wie ein Service fürs Auto - manchmal braucht es einen Profi-Check.
  • Tägliche kleine Verbindungen: Selbst im tiefsten Streit eine Sache finden, für die man dankbar ist ("Danke, dass du heute Abendessen gemacht hast").

11. Die Kunst des Vergebens: Wie man Wunden heilt, ohne Narben zu hinterlassen

Wege zu echter Versöhnung

Auch hier helfen wieder die klassischen Ich-Botschaften. Reden Sie über Ihre Gefühle, wenn SIe bei sich bleiben, ist es für Ihren Partner leichter, nicht in die Abwehrhaltung zu gehen. Sein Sie großzügig und vergeben Sie sich. Sie tun das letztlich auch immer für beide. Und wenn die Krisen zu groß werden: Holen Sie sich bitte externe Hilfe! Für den Alltag hilft schon die folgenden Tipps:


  • Emotionale Erste Hilfe: Wenn verletzt, sagen Sie konkret: "Als du X gesagt hast, fühlte ich mich Y. Was meintest du wirklich?"
  • Reparationsrituale entwickeln: Ein symbolischer Akt (wie gemeinsam einen Baum pflanzen) kann tiefe Verletzungen überwinden helfen.
  • Vergeben lernen: Erinnern Sie sich daran, dass auch Sie schon Vergebung brauchten - niemand ist perfekt.

12. Digitale Balance: Technologie als Diener, nicht als Beziehungskiller

Gesunder Umgang mit Smartphones & Co.

Der Trend zu immer mehr Smartphone- und Computer-Nutzung ist ungebrochen und kann auch in Beziehungen problematisch werden. Schaffen Sie Aus-Zeiten, nutzen Sie Ihr Smartphone clever und schreiben Sie sich zwischendurch mal kurze Liebesbotschaften, ein Herzchen oder Foto oder eine kurze Liebes-Nachricht ist schnell geschrieben und hält die Verbindung.


  • Handyfreie Zonen schaffen: Schlafzimmer und Essenstisch sollten tabu sein für digitale Störungen.
  • Gemeinsame Online-Zeit: Statt getrennt zu scrollen, bewusst zusammen etwas schauen oder spielen.
  • Digitale Liebesbriefe: Überraschungsnachrichten mit Herzensbotschaften zwischendurch senden.

13. Schwiegerfamilien managen: Grenzen setzen mit Liebe

Harmonie im erweiterten Kreis

Manche haben Glück mit ihren Schwiegereltern oder der Schwiegerfamilie. Viele sind aber unglücklich. Achten Sie gut auf sich und besprechen Sie die dort stattfindenden Konflikte in Ihrer Beziehung. Ihre Beziehung hat Priorät. Überlegen Sie immer, dass Ihre Partnerschaft an erster Stelle steht und lassen Sie sich von Ihren Eltern nicht in Loyalitätskonflikte verstricken. Wenn Sie hier beide an einem Strang ziehen und die Probleme genau besprechen, stärkt das Ihre Beziehung. Und zwar massiv:


  • Einheitliche Front zeigen: Familienkonflikte immer zuerst unter vier Augen besprechen.
  • Traditionen verschmelzen: Aus beiden Familien Rituale übernehmen und neue schaffen.
  • Qualitätszeit dosieren: Klare Absprachen treffen, wie oft und wie lange Besuche stattfinden. Kurz halten!

14. Altern in Liebe: Wie sich Beziehungen schön entwickeln können

Die goldenen Jahre gestalten

Jede Beziehung verändert sich im Laufe der Jahre. Aus anfänglichem Verliebtsein wird nach und nach tiefe Verbundenheit. Achten Sie dabei gut auf sich und lernen Sie immer dazu. Im Alterungsprozess helfen die vier L: Laufen, Lieben, Lachen, Lernen! Bleiben Sie in Bewegung, machen Sie Sport oder gehen Sie regelmäßig spazieren. Lieben Sie sich selbst (arbeiten Sie daran), das Leben, Ihre Freunde und ihre Partnerschaft. Lachen Sie: Über sich selbst, über Dummheiten, über Fehler, über die Kuriositäten des Lebens. Und: Lernen Sie! Immer wieder etwas neues dazulernen bis zum Lebensende schützt vor Starrsinn und Langeweile, hält Ihren Kopf fit. Mein Vater hat sich mit 80 ein iPad gekauft und mit 85 ein iPhone. Machen Sie neue Trends mit, dann bleiben Sie am Ball. Sie müssen dafür ja nicht gleich ein Influencer werden - aber wenn Sie eine Idee haben: Machen SIe das ;-)

  • Zukunftsbilder malen: Regelmäßig über Alterspläne und Träume sprechen.
  • Körperliche Veränderungen annehmen: Aktiv gemeinsam auf Gesundheit achten ohne Druck.
  • Weisheit teilen: Als Paar jüngere Beziehungen mentorieren - das stärkt die eigene Bindung.

15. Die spirituelle Dimension: Geteilte Werte als Fundament

Über den Alltag hinauswachsen

Noch ein letztes Kapitel: Bilden Sie sich auch geistig und spirutuell fort. Lesen Sie Bücher, um sich selbst besser zu verstehen und kennenzulernen, Zusamenhänge des Lebens besser zu verstehen. Machen Sie mal Yoga oder meditieren Sie, probieren Sie mal etwas neues aus. Und integrieren Sie gewisse Rituale in Ihren Alltag. Ich denke zum beispiel seit Monaten jeden Abend vor dem Einschlafen an alle positiven Erlebnisse des vergangen Tages und überlege, wofür ich dankbar bin. Jeden Abend. Das hilft mir sehr dabei, schnell einzuschlafen und lenkt meinen Blick auf das Positive. Es funktioniert!


  • Gemeinsame Sinnsuche: Ob durch Meditation, Naturerlebnisse oder ehrenamtliches Engagement.
  • Dankbarkeitsrituale: Täglich drei Dinge aufschreiben, für die man als Paar dankbar ist.
  • Vergebungsübungen: Regelmäßig Ballast abwerfen und neu beginnen.

Abschließende Ermutigung

Eine wirklich glückliche Ehe ist wie ein gut gereifter Wein. Sie gewinnt mit den Jahren an Tiefe und Nuancen, wenn man sie pflegsam behandelt. "Wenn man verstanden hat, dass es in der Ehe nicht darum geht, den perfekten Partner zu finden, sondern den unperfekten Partner perfekt zu lieben, dann hat man das Geheimnis entdeckt."


Mögen diese 15 Perspektiven und Ideen-Blöcke Ihnen helfen, Ihre einzigartige Liebesgeschichte zu schreiben. Eine Geschichte, die mit jedem Kapitel reicher wird. Fangen wir mit einem guten Interview bei der Planung Ihrer Freien Trauung an. Oder erneuern Sie doch mal Ihr Eheversprechen zum 25. oder 50. Hochzeitstag....

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