Kuriose und lustige Hochzeitsbräuche aus aller Welt: Eine Reise mit Ihrem Trauredner

Als Trauredner und Hochzeitsdienstleister habe ich das unglaubliche Privileg, Jahr für Jahr unzählige Liebesgeschichten hautnah mitzuerleben. Jede Hochzeit ist einzigartig, ein Spiegelbild der Persönlichkeiten und Wünsche der Paare, die sich das Ja-Wort geben. Und ich muss Ihnen sagen: Es wird nie langweilig! Im Gegenteil, ich erlebe immer wieder aufs Neue, wie vielfältig und kreativ die Liebe gefeiert werden kann. Jede Zeremonie bringt etwas Unerwartetes, etwas Neues mit sich. Ich lerne ständig neue Rituale kennen, integriere sie in meine Arbeit oder passe bereits bekannte Bräuche an die individuellen Wünsche der Brautpaare an. Dabei sprudeln immer wieder ganz neue Ideen hervor, die jede Hochzeit zu einem unverwechselbaren Erlebnis machen.


Ein wunderbares Beispiel dafür ist, wie aus einem ursprünglich einfachen Elemente-Segen einmal ein tiefgründiges Waldritual wurde. Wir haben die Elemente nicht nur in Schalen gesammelt, sondern sie in die Himmelsrichtungen ausgerichtet und mit neuen, poetischen Texten versehen, die die Verbundenheit mit der Natur und miteinander auf eine ganz besondere Weise zelebrierten. Solche Momente zeigen mir immer wieder, wie wichtig es ist, offen für Neues zu sein und Traditionen liebevoll weiterzuentwickeln.


Doch während ich hier in Deutschland meine Erfahrungen sammle und immer wieder neue Facetten der Hochzeitskultur entdecke, frage ich mich oft: Wie sieht es eigentlich in der großen weiten Welt aus? Was machen andere Länder bei Hochzeiten anders als wir? Und viel wichtiger: Was können wir daraus lernen, um unsere eigenen Feiern noch bunter, noch persönlicher und noch unvergesslicher zu gestalten? Begleiten Sie mich auf eine spannende Reise zu den kuriosesten und lustigsten Hochzeitsbräuchen aus aller Welt. Lassen Sie uns gemeinsam staunen, schmunzeln und vielleicht die eine oder andere Inspiration für Ihre eigene Traumhochzeit sammeln!


Kuriose und lustige Hochzeitsbräuche aus aller Welt


Russland: „Gorko!“: Küsse gegen die Bitterkeit

Beginnen wir unsere Reise im weiten Russland, wo auf einer „Swadba“, der russischen Hochzeit, ein Brauch zelebriert wird, der für viele Lacher und herzliche Momente sorgt: das „Gorko!“-Rufen. Wenn die Hochzeitsgäste „Gorko!“ rufen, was übersetzt „bitter“ bedeutet, ist das ein unmissverständliches Signal an das frisch vermählte Paar. Es bedeutet, dass der Wodka in den Gläsern der Gäste bitter schmeckt und nur durch einen Kuss des Brautpaares versüßt werden kann. Und dieser Kuss? Der soll so lange dauern, wie die Rufe der Gäste anhalten! Sie können sich vorstellen, wie lang und leidenschaftlich diese Küsse manchmal ausfallen können, sehr zur Freude der Anwesenden. Dieser spielerische Brauch symbolisiert nicht nur die Liebe und Verbundenheit des Paares, sondern auch den Wunsch nach einem glücklichen und süßen gemeinsamen Leben. Eine wunderbare Art, die Bitterkeit des Lebens mit der Süße der Liebe zu überwinden, finden Sie nicht auch? In Deutschland gibt es ja einen ähnlichen Brauch, bei dem alle Gäste mit Löffeln an die Gläser klopfen und sich das Brautpaar schnell finden (wenn sie irgendwo im Raum verteilt sind) und küssen muss. 


Schottland: Die große Schlammschlacht

Von der russischen Süße geht es direkt in die schottische Schlammschlacht! Ja, Sie haben richtig gehört. Der Hochzeitsbrauch des „Blackening of the Bride“ ist definitiv nichts für zartbesaitete Gemüter und erfordert eine gehörige Portion Humor. Hierbei wird das Brautpaar, oder manchmal auch nur die Braut, von Freunden und Familie mit den unterschiedlichsten, nun ja, „Substanzen“ beworfen. Denken Sie an Schlamm, Federn, Ruß, Teer oder sogar Fischabfälle. Das Ganze sieht nicht nur chaotisch aus, sondern riecht auch so! Aber keine Sorge, das ist alles mit bester Absicht. Dieser kuriose Brauch soll böse Geister abwehren und das Paar auf die Herausforderungen der Ehe vorbereiten. Wer eine Schlammschlacht gemeinsam übersteht, der schafft auch den Rest des Ehelebens, oder? Anschließend wird das „geschwärzte“ Paar oft lärmend und musikalisch durch die Stadt geführt. Ein echter Test für Standhaftigkeit und Humor, der Glück und Stärke in die Ehe bringen soll. Ich persönlich finde, das ist eine sehr, sehr unkonventionelle Art, den Bund fürs Leben zu schließen, aber wer bin ich, das zu beurteilen? Hauptsache, das Brautpaar hat Spaß dabei! Zum Glück passiert dieser Braut nicht während der Hochzeit, sondern ein paar Wochen davor :-) So bleibt das Brautkleid unbeschädigt.


Afrika (Nigeria, Yoruba): Die Ehe auf der Zunge

Von den schottischen Highlands reisen wir nach Nigeria, genauer gesagt zum Volk der Yoruba, wo ein zutiefst symbolischer und gleichzeitig sehr praktischer Hochzeitsbrauch gepflegt wird: „Die Ehe auf der Zunge“. Hier probiert das Brautpaar vier verschiedene Lebensmittel, die jeweils für unterschiedliche Phasen des Lebens stehen. Da gibt es Honig für die Süße der Liebe und die glücklichen Momente, Essig für die bitteren Zeiten und Herausforderungen, die das Leben bereithält, Kolanuss für den geerdeten Alltag und die Beständigkeit, und Zitrone für die sauren, schwierigen Phasen, die es zu meistern gilt. Diese Zeremonie ist eine wunderschöne Metapher für die Ehe selbst: Sie wird Höhen und Tiefen haben, süße und saure Momente. Indem das Paar diese Geschmäcker gemeinsam erlebt, symbolisieren sie ihre Bereitschaft, alle Facetten des Ehelebens anzunehmen und gemeinsam zu überstehen. Ein Brauch, der nicht nur die Sinne anspricht, sondern auch eine tiefe Botschaft der Akzeptanz und des Zusammenhalts vermittelt. Ich finde, das ist eine sehr weise Art, sich auf das Eheleben vorzubereiten!


Brasilien: Das Binden der Bonfim-Bänder

Unsere Reise führt uns weiter nach Brasilien, wo ein farbenfroher und bedeutungsvoller Brauch die Hochzeiten prägt: das Binden der „Fitinhas do Bonfim“, auch bekannt als Bonfim-Bänder. Diese bunten Bänder sind eigentlich Segensbänder und werden oft an Kirchen oder um Handgelenke gebunden. Bei Hochzeiten jedoch bindet das Brautpaar diese Bänder persönlich um die Handgelenke ihrer Gäste. Währenddessen darf jeder Gast einen Wunsch für das frisch vermählte Paar aussprechen. Die Magie dieses Brauchs liegt darin, dass der Wunsch in Erfüllung gehen soll, sobald das Band auf natürliche Weise abfällt. Ähnlich unseren Freundschaftsbändchen. Es ist ein wunderschönes Symbol für Glück und Dankbarkeit gegenüber den Gästen, die an diesem besonderen Tag teilhaben. Die Bänder sind nicht nur ein farbenfrohes Accessoire, sondern schaffen auch eine bleibende Erinnerung an die Wünsche und Segnungen, die das Paar auf seinem gemeinsamen Weg begleiten. Eine charmante Art, die Gemeinschaft in das Glück des Paares einzubeziehen, finden Sie nicht?


Bermudas: Das Moon Gate

Von den lebhaften Farben Brasiliens tauchen wir ein in die romantische Atmosphäre der Bermuda-Inseln, wo ein ganz besonderer Hochzeitsbrauch die Herzen höher schlagen lässt: das Durchschreiten eines „Moon Gate“. Diese kreisförmigen Steinbögen sind auf den Bermudas weit verbreitet und dienen oft als dekorative Elemente in Gärten und Parks. Doch für frisch vermählte Paare haben sie eine tiefere Bedeutung. Es heißt, dass das gemeinsame Durchschreiten eines Moon Gates direkt nach der Hochzeitszeremonie dem Paar Glück und Erfolg für die gemeinsame Zukunft bringt. Diese zauberhaften Bögen, oft umrahmt von üppiger Vegetation und blühenden Blumen, bieten nicht nur eine atemberaubende Kulisse für Hochzeitsfotos, sondern sind auch ein starkes Symbol für Frieden und Glück. Viele Paare nutzen diesen Brauch nicht nur als glückverheißendes Ritual, sondern auch als unvergesslichen Fotomoment, der die Schönheit und Symbolik ihres großen Tages festhält. Eine wirklich malerische Tradition, die ich mir auch für so manche Hochzeit hierzulande vorstellen könnte!


USA: Der Dollar Dance

Ein Brauch, der auf amerikanischen Hochzeiten für viel Unterhaltung sorgt und auch hierzulande immer beliebter wird, ist der sogenannte „Dollar Dance“ oder „Money Dance“. Stellen Sie sich vor: Mitten auf der Hochzeitsfeier haben die Gäste die Möglichkeit, gegen eine kleine Geldspende, meist einen Dollar, mit der Braut oder dem Bräutigam zu tanzen. Oft bilden sich dabei lange Schlangen, denn jeder möchte dem frisch vermählten Paar seine persönlichen Glückwünsche übermitteln und gleichzeitig einen kleinen Beitrag zur Hochzeitsreise oder zum Start ins Eheleben leisten. Das gesammelte Geld ist dabei eher symbolischer Natur, aber der Brauch selbst ist ein wunderbarer Weg, um die Gäste aktiv in die Feierlichkeiten einzubeziehen und für eine ausgelassene Stimmung zu sorgen. Es ist ein lebendiger Ausdruck der Unterstützung und Zuneigung der Hochzeitsgesellschaft für das Paar und ein Zeichen dafür, dass sie gemeinsam in die Zukunft tanzen. Eine charmante Art, die Kasse für die Flitterwochen aufzubessern. Übrigens gibt es den Brauch bei uns auch. Hier läuft das meistens unter dem Namen "Schleiertanz".


Indien: Die Henna-Party (Mehndi)

Unsere Reise durch die Hochzeitsbräuche der Welt führt uns nun nach Indien, einem Land voller Farben, Düfte und tief verwurzelter Traditionen. Hier ist die „Mehndi“-Zeremonie, eine kunstvolle Henna-Party, ein unverzichtbarer Bestandteil der Hochzeitsvorbereitungen. Schon vor der eigentlichen Hochzeitszeremonie versammeln sich die weiblichen Familienmitglieder und Freundinnen der Braut, um ihre Hände und Füße mit wunderschönen, filigranen Henna-Mustern zu verzieren. Diese Muster sind nicht nur ästhetisch beeindruckend, sondern tragen auch tiefe symbolische Bedeutungen in sich: Sie stehen für Liebe, Fruchtbarkeit, Glück und spirituellen Schutz. Eine besonders charmante Tradition ist es, dass die Künstlerin oft den Namen des Bräutigams geschickt in das komplexe Design einarbeitet, und der Bräutigam muss diesen dann später selbst finden. Dieser Brauch ist ein Ausdruck tiefsten Kultur- und Traditionsbewusstseins und schafft eine festliche und spirituelle Atmosphäre, die die Braut auf ihren großen Tag einstimmt. Es ist ein Moment der Ruhe und Schönheit inmitten der aufregenden Hochzeitsvorbereitungen.


Japan: Die Trinkzeremonie San San Kudo

In Japan tauchen wir ein in die Eleganz und Symbolik der „San San Kudo“ Trinkzeremonie, die oft Teil traditioneller Shinto-Hochzeiten ist. Bei diesem tiefgründigen Ritual trinken das Brautpaar und ihre Eltern aus drei unterschiedlich großen Sake-Schalen. Jeder nimmt dabei drei Schlucke, was insgesamt neun Schlucke ergibt. Jede Schale und jeder Schluck hat eine eigene, bedeutungsvolle Symbolik. Die erste Schale steht für die Vergangenheit und die Dankbarkeit gegenüber den Vorfahren, die zweite für die Gegenwart und die Vereinigung des Paares, und die dritte für die Zukunft und die Wünsche nach Gesundheit, Glück und einem langen Leben. Dieses Ritual festigt nicht nur die Bindung zwischen Braut und Bräutigam, sondern auch die Verbindung ihrer Familien, die nun zu einer großen, vereinten Familie werden. Es ist ein wunderschönes und respektvolles Ritual, das die tiefe Verbundenheit und den Beginn eines neuen Lebensabschnitts auf sehr würdevolle Weise zelebriert.


Südkorea: Das Schlagen der Bräutigam-Füße (Balaka)

Bereiten Sie sich auf einen der wohl kuriosesten Hochzeitsbräuche vor, den Südkorea zu bieten hat: das „Balaka“, das Schlagen der Bräutigam-Füße! Nach der Hochzeitszeremonie wird dem frischgebackenen Ehemann ein Seil oder Gürtel um die Knöchel gebunden, und dann beginnen seine Freunde, ihm sanft, oder manchmal auch nicht ganz so sanft, mit Stöcken oder getrockneten Fischen auf die Fußsohlen zu schlagen. Ja, Sie haben richtig gelesen: getrocknete Fische! Dieser Brauch mag auf den ersten Blick schmerzhaft erscheinen, ist aber meist humorvoll gemeint und soll den Bräutigam auf die Strapazen der Ehe vorbereiten. Er symbolisiert Stärke, Ausdauer und die Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern. Und keine Sorge, es geht dabei nicht darum, den Bräutigam wirklich zu verletzen, sondern vielmehr darum, für Heiterkeit und Gelächter zu sorgen. Es ist ein spielerischer Test seiner Männlichkeit und seiner Bereitschaft, für seine neue Familie einzustehen. Ein Brauch, der sicherlich für viele unvergessliche Fotos und Geschichten sorgt!


Hawaii: Das Anlegen der Leis

Von den belebten Straßen Seouls reisen wir in das tropische Paradies Hawaii, wo der Austausch von „Leis“, den traditionellen hawaiianischen Blumenketten, ein herzlicher und zutiefst bedeutungsvoller Hochzeitsbrauch ist. Während der Zeremonie legen Braut und Bräutigam einander diese wunderschönen, duftenden Blumenketten um den Hals. Diese Geste symbolisiert ihre gegenseitige Liebe, ihren Respekt und ihr Engagement füreinander. Die Leis, oft kunstvoll aus einheimischen Blumen wie Plumeria oder Orchideen gefertigt, stehen für die Schönheit und Einzigartigkeit der Liebe, die das Paar miteinander teilt. Es ist ein einfacher, aber tiefgreifender Brauch, der die Verbundenheit des Paares mit der reichen Kultur Hawaiis, der Schönheit seiner Natur und die Atmosphäre der Liebe und des gegenseitigen Respekts auf sehr sinnliche Weise zum Ausdruck bringt. Ein wahrhaft blumiger Start in ein gemeinsames Leben!


China: Die Festlegung des Hochzeitsdatums

In China spielt die traditionelle Astrologie eine entscheidende Rolle bei der Festlegung des Hochzeitsdatums. Für viele Brautpaare ist es undenkbar, einfach irgendein Datum zu wählen. Stattdessen werden Astrologen oder Kalenderexperten konsultiert, um den glückverheißendsten Tag für die Eheschließung zu ermitteln. Dieses Datum basiert oft auf den Geburtsdaten des Paares und anderen astrologischen Faktoren. Es soll Harmonie, Glück und Wohlstand für die Ehe bringen. Der chinesische Mondkalender spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle, und bestimmte Tage oder sogar Monate gelten als ungünstig für Hochzeiten. Diese sorgfältige Auswahl des Hochzeitsdatums spiegelt den tief verwurzelten Glauben wider, dass himmlische Einflüsse das Leben beeinflussen können. Es ist eine sehr ernsthafte Angelegenheit, die zeigt, wie tief Tradition und Glaube in der chinesischen Kultur verankert sind. Man möchte ja schließlich nicht, dass die Sterne ungünstig stehen, wenn man den Bund fürs Leben schließt!


Griechenland: Das Schenken der Koufeta

Von der chinesischen Astrologie reisen wir nach Griechenland, wo ein süßer Brauch die Hochzeiten versüßt: das Schenken der „Koufeta“. Das sind gezuckerte Mandeln, die traditionell in ungerader Zahl, meist fünf, als Gastgeschenke an die Hochzeitsgäste verteilt werden. Jede Mandel hat dabei eine symbolische Bedeutung: Fruchtbarkeit, langes Leben, Wohlstand, Glück und Gesundheit. Die ungerade Zahl symbolisiert, dass das Paar unteilbar ist und für immer zusammenbleiben wird. Oft werden die Koufeta in kleinen Tüllsäckchen oder eleganten Schachteln präsentiert und sind ein Zeichen der Dankbarkeit des Brautpaares an ihre Gäste. Dieser Brauch ist nicht nur eine köstliche Geste, sondern auch ein tief verwurzeltes Symbol für die Wünsche, die das Paar für seine gemeinsame Zukunft und für seine Gäste hegt. Eine wirklich süße Tradition, die ich persönlich sehr charmant finde! Sie waren Gast auf einer Hochzeit und hatten ein paar Mandeln in einer Schachtel an Ihrem Platz stehen? Jetzt wissen Sie, warum.


Kanada: Der lustige Sockentanz

Nun geht es nach Kanada, wo ein besonders ulkiger und unterhaltsamer Brauch die Hochzeitsfeierlichkeiten auflockert: Der Sockentanz, auch bekannt als Strumpfbandtanz. Traditionell findet dieser Tanz am Ende der Hochzeitsfeier statt. Hierbei tanzt der Bräutigam mit seinen männlichen Gästen, die alle lustige, oft bunte und sogar alberne Socken tragen. Das Ziel dieses Tanzes ist es, die Stimmung zu lockern, für Gelächter zu sorgen und dem Brautpaar einen finanziellen Start in ihr gemeinsames Leben zu ermöglichen. Während der Bräutigam tanzt, sammeln die Gäste Geld, das dem Paar überreicht wird. In manchen Varianten tanzt auch die Braut mit ihren weiblichen Gästen, während das Strumpfband versteigert wird. Es ist ein ausgelassener und humorvoller Moment, der die Gemeinschaft stärkt und zeigt, dass eine Hochzeit nicht nur aus ernsten Ritualen bestehen muss, sondern auch Raum für puren Spaß und Albernheit bietet. Eine großartige Idee, um die Tanzfläche zu füllen und gleichzeitig das Brautpaar zu unterstützen! 


Frankreich: Das gemeinsame Auslöffeln der Suppe (La Soupe)

In Frankreich, dem Land der Romantik und der feinen Küche, gibt es einen Hochzeitsbrauch, der auf den ersten Blick vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig erscheint, aber für viel Heiterkeit sorgt: „La Soupe“, das gemeinsame Auslöffeln einer Suppe. Nach der ausgelassenen Hochzeitsfeier, oft spät in der Nacht, wird dem Brautpaar eine traditionelle Mischung aus Speiseresten und alkoholischen Getränken in einem großen Topf serviert. Diese „Suppe“ soll das Paar gemeinsam verkosten. Der Brauch dient dazu, das Paar auf die Ehe vorzubereiten und ihre Ausdauer zu testen. Freunde und Familie versammeln sich um das Paar, um sie beim Verzehr anzufeuern und ihnen Ratschläge zu geben. Der Brauch wird mit viel Humor und Gelächter zelebriert und symbolisiert die Unterstützung der Gemeinschaft für das frisch vermählte Paar. Es ist eine Art letzter Test vor dem Start in den Ehealltag, der zeigt, dass man auch die weniger glamourösen Seiten des Lebens gemeinsam meistern kann. Und wer weiß, vielleicht schmeckt die Suppe ja besser, als sie klingt!


Kolumbien: Das romantische Kerzenritual

In Kolumbien erwartet uns ein zutiefst romantischer und symbolträchtiger Hochzeitsbrauch: das Kerzenritual. Es beginnt damit, dass sowohl die Braut als auch der Bräutigam jeweils eine brennende Kerze in der Hand halten. Nach dem Austausch der Eheversprechen zünden sie gemeinsam eine dritte, größere Kerze an, die symbolisch für die Vereinigung ihrer beiden Leben in einem neuen, gemeinsamen Leben steht. Anschließend löschen sie ihre eigenen Kerzen. Das Erlöschen der individuellen Flammen steht für das Aufgeben des einzelnen Lebens, um ein neues, vereintes Leben als Paar zu beginnen. Dieses einfache, aber kraftvolle Ritual ist ein wunderschönes Symbol für die Einheit und die Verbundenheit des Paares und schafft einen sehr intimen und emotionalen Moment während der Zeremonie. Es zeigt, wie zwei Seelen zu einer werden und gemeinsam in die Zukunft blicken. Auch dieses Ritual ist in Deutschland durchaus bekannt.


England: Die Überraschungen in der Hochzeitstorte

In England, dem Land der königlichen Hochzeiten, gibt es einen charmanten Brauch, der bis in die viktorianische Zeit zurückreicht: Das Einbacken kleiner Gegenstände in die Hochzeitstorte. Traditionell wurden Symbole wie eine Münze für Wohlstand, ein Ring für die Ehe, ein Fingerhut für Glück oder ein Würfel für Glücksspiel in den Teig der Torte eingebacken. Die Gäste, die beim Anschneiden der Torte eines dieser Gegenstände in ihrem Stück fanden, erhielten besondere Glückwünsche und Vorhersagen für ihre eigene Zukunft. Dieser Brauch war nicht nur ein Spiel, sondern auch ein Ritual, das Glück und gute Wünsche für das Brautpaar und deren Gäste symbolisieren sollte. Es ist eine süße und spielerische Art, die Gäste in die Feierlichkeiten einzubeziehen und jedem ein kleines Stück Glück mit auf den Weg zu geben. Wer weiß, welche Überraschung in Ihrem Stück Torte steckt!


Kenia: Das Bespucken der Braut

Ein weiterer ungewöhnlicher Hochzeitsbrauch findet sich auf Hochzeiten der Massai in Kenia und Tansania. Hier spuckt der Vater der Braut auf ihren Kopf und ihre Brüste, bevor sie mit ihrem neuen Ehemann gemeinsam das Dorf verlässt. Ja, das mag sehr ungewöhnlich erscheinen, aber in der Massai-Kultur ist Spucken bei der Hochzeit ein Zeichen des Segens und des Glücks. Die Braut schaut nach diesem Akt nicht zurück, während sie ihr Elternhaus verlässt, was den Beginn ihres neuen Lebens und ihrer neuen Verantwortungen symbolisiert. Es ist ein tief verwurzelter Brauch, der die Übergabe der Braut von ihrer Familie an die Familie des Bräutigams symbolisiert und ihr Glück und Fruchtbarkeit für die Ehe wünscht. Ein Brauch, der uns zeigt, wie unterschiedlich Sitten und Gebräuche in verschiedenen Kulturen interpretiert werden können!


Philippinen: Die Schenkung der „Las Arras“

Auf den Philippinen und auch in Spanien werden Hochzeitsgäste gerne mit den sogenannten „Las Arras“ beschenkt. Dieser Brauch, der ursprünglich aus Spanien kommt, besteht aus dreizehn Münzen, die in einem kleinen Beutel oder auf einem Kissen präsentiert werden. Die Zahl dreizehn ist hier nicht etwa unglücklich, sondern symbolisch für Wohlstand und die Teilung des Glücks. Diese Münzen werden während der Zeremonie oder am Empfang an die Gäste verteilt. Die Münzen gelten als Zeichen der Wertschätzung und des Dankes vom Brautpaar an die Hochzeitsgesellschaft. Dieser Brauch symbolisiert das Teilen des Glücks des Paares mit der Hochzeitsgesellschaft und den Wunsch nach einem wohlhabenden gemeinsamen Leben. Es ist eine schöne Geste, die die Verbundenheit zwischen dem Brautpaar und ihren Liebsten unterstreicht und ihnen gleichzeitig einen kleinen Glücksbringer mit auf den Weg gibt.


Mongolei: Die feierliche Huhnschlachtung

In der Mongolei scheut man sich bei Hochzeiten hin und wieder nicht, ein Huhn zu schlachten, um die Zukunft des Paares zu deuten. Wer hier traditionell mongolisch feiert, muss vor der Zeremonie eine Henne oder einen Hahn erlegen. Dies geschieht oft mit Pfeil und Bogen und soll die gemeinsame Überlebensfähigkeit des Paares oder des Bräutigams symbolisieren, von der die Familiengründung abhängt. Erst wenn das Tier erfolgreich erlegt wurde, kann die Hochzeit fortgesetzt werden. Dieser Brauch, der tief in den nomadischen Traditionen der Mongolei verwurzelt ist, wird als Test für die Stärke und Geschicklichkeit des Paares gewertet. Es ist ein Brauch, der die Verbundenheit mit der Natur und die Bedeutung der Jagd in der mongolischen Kultur widerspiegelt. Ein sehr ursprünglicher und kraftvoller Brauch, der die Ernsthaftigkeit des Eheversprechens unterstreicht.


Thailand: Hochzeitsgäste im Schlafzimmer

In Thailand geht es während des großen Tages im Schlafzimmer des Brautpaares häufig ganz anders zu als in unserem heimischen Gefilde. Denn hier ist es durchaus Brauch, einige ausgewählte Hochzeitsgäste ins Schlafzimmer der frisch Vermählten einzuladen. Dies geschieht nach der offiziellen Zeremonie und dem Empfang. Die Gäste, oft nahe Familienmitglieder oder Freunde, betreten das Schlafzimmer des Paares, um ihnen Ratschläge, Glückwünsche und Segenswünsche zu geben. Sie können auch symbolische Geschenke oder Gegenstände aufs Bett legen, die Fruchtbarkeit, Glück und Wohlstand symbolisieren. Dieser Brauch soll das Paar mit guten Wünschen und Weisheiten für ihr gemeinsames Leben ausstatten. Es ist eine sehr intime und persönliche Art, dem Paar Segen und Unterstützung für ihren neuen Lebensabschnitt mit auf den Weg zu geben.


Was wir daraus lernen können

Nach dieser faszinierenden Reise um die Welt wird eines ganz deutlich: Die Liebe ist universell, doch ihre Feierlichkeiten sind so vielfältig und einzigartig wie die Kulturen selbst. Ob es nun der humorvolle „Dollar Dance“ in den USA ist, die tiefgründige „San San Kudo“ Zeremonie in Japan oder das überraschende „Blackening of the Bride“ in Schottland: Jeder Brauch erzählt eine Geschichte und spiegelt die Werte und Hoffnungen einer Gemeinschaft wider.


Für mich als Trauredner ist diese Vielfalt eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration. Sie zeigt mir immer wieder, dass es keine starren Regeln gibt, wie eine Hochzeit zu sein hat. Im Gegenteil: Die schönsten und unvergesslichsten Momente entstehen oft dann, wenn wir Traditionen aufgreifen, sie neu interpretieren oder ganz eigene, persönliche Rituale schaffen. So wie aus einem einfachen Elemente-Segen ein magisches Waldritual wurde, können auch Sie Ihre Hochzeit zu einem ganz individuellen Meisterwerk machen.


Wir können lernen, dass es sich lohnt, über den Tellerrand zu blicken und sich von anderen Kulturen inspirieren zu lassen. Vielleicht finden Sie ja in einem dieser Bräuche eine Idee, die perfekt zu Ihnen und Ihrer Liebesgeschichte passt. Oder Sie lassen sich einfach von der Kreativität und dem Humor der Menschen weltweit anstecken, um Ihre eigene Feier mit einer ganz persönlichen Note zu versehen. Und Sie haben sicher das ein oder andere Ritual wiedererkannt, auch wenn es bei uns unter einem anderen Namen läuft. 


Ihre Hochzeit: Einzigartig und Unvergesslich

Ich hoffe, diese kleine Weltreise durch die Hochzeitsbräuche hat Ihnen genauso viel Freude bereitet wie mir. Sie sehen, die Möglichkeiten, Ihre Hochzeit zu einem ganz besonderen und unvergesslichen Ereignis zu machen, sind schier grenzenlos. Als Ihr Trauredner und Hochzeitsdienstleister stehe ich Ihnen mit meiner Erfahrung, meiner Kreativität und meinem offenen Ohr zur Seite, um Ihre persönlichen Wünsche und Träume Wirklichkeit werden zu lassen.

Wie wäre es mal mit Bändern für die Gäste statt einem Handfasting? Beim recherchieren und schreiben dieses Artikels habe ich voll Lust bekommen, genau das mal auf einer Zeremonie zu praktizieren. Was hat Ihnen besonders gefallen?


Ich freue mich immer über neue Ideen und Herausforderungen. Haben Sie vielleicht selbst einen kuriosen oder besonders schönen Hochzeitsbrauch erlebt oder kennen Sie eine Tradition, die hier nicht erwähnt wurde? Teilen Sie Ihre Geschichten gerne mit mir! Denn jede neue Idee ist eine Bereicherung und eine Inspiration für zukünftige Zeremonien.


Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Hochzeit zu einem Fest machen, das Ihre Liebe in all ihren Facetten widerspiegelt und das Sie und Ihre Gäste noch lange in bester Erinnerung behalten werden. Kontaktieren Sie mich gerne für ein unverbindliches Kennenlerngespräch. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen und Ihre ganz persönliche Liebesgeschichte zu feiern!

Das bin ich

Ich bin Oliver W. Schulte: Moderator, freier Trauredner, TV-Macher und Videoproduzent aus Bielefeld. Seit vielen Jahren begleite ich Menschen bei besonderen Momenten: Auf der Bühne, vor der Kamera oder mitten im echten Leben. Ob Talkshow, Freie Trauung, Musikvideo oder Moderation bei Fachtagen: Ich liebe es, mit Herz, Humor und einem klaren Gespür für Menschen Geschichten zu erzählen und Atmosphäre zu schaffen. Auf diesem Blog gebe ich Einblicke in meine Projekte, teile Erfahrungen und zeige, was mit Leidenschaft, Kreativität und einem Augenzwinkern alles möglich ist. Ich arbeite übrigens Deutschlandweit. Von Flensburg bis zum Tegernsee.

Schlagworte zu diesem Artikel

Verwandte Beiträge

Sofort-Kontakt

Ich gebe Ihre Daten nicht an Dritte weiter und verschicke weder Spam noch Newsletter. Stattdessen antworte ich persönlich und das meist noch am selben Tag, oft sogar innerhalb weniger Stunden. Ihre email-Adresse reicht. Schicken Sie mir eine Nachricht und nutzen dazu ganz einfach dieses Kontaktformular oder fordern Sie ganz unkompliziert einen Rückruf an. 

Schreiben Sie mir direkt auf WhatsApp oder rufen Sie mich an. Ich freue mich auf Sie!

 

Ihre Email-Adresse * Ihre Email-Adresse unter der ich Sie erreichen kann
Name (freiwillig) Wenn Sie mir Ihren Namen verraten, kann ich Sie direkt ansprechen
Telefon (darf ich Sie anrufen?) Darf ich Sie anrufen? Schreiben Sie mir einfach Ihre Nummer und warten Sie auf mein Klingeln :)
+49
Suchmaschinenoptimierung
    Ihre Nachricht *
    Datenschutz *

    Ich aktzeptiere die Datenschutzvereinbarung.