Wie schreibt man eine gute Hochzeitsrede? 10 essentielle Tipps für Brauteltern, Trauzeugen und beste Freunde/innen

Eine Hochzeitsrede, die in Erinnerung bleibt

10 Tipps für Brauteltern, Trauzeugen und beste Freunde

Ich habe schon viele Hochzeiten miterlebt. Und wenn ich sage viele, meine ich wirklich sehr viele. Ich stand als freier Trauredner oft selbst vorn, war als DJ am Pult und habe für Lounge-Musik gesorgt oder habe aber auch als Gast hinten gesessen, mitgefühlt, gelacht, geweint oder innerlich gehofft, dass es bald vorbei ist. Denn ja, es gibt sie, die Reden, die sich anfühlen wie ein warmer Sommerregen. Und leider auch die, bei denen man innerlich den Countdown zählt.


Aber bevor Sie jetzt nervös werden: Ich helfe Ihnen. Sie möchten eine Rede halten, die berührt, begeistert und im besten Sinne unvergessen bleibt? Ich gebe Ihnen 10 wertvolle Tipps, die sich aus meiner langjährigen Erfahrung als Trauredner und Hochzeitsgast bewährt haben.

Bevor wir einsteigen, möchte ich Ihnen sagen: Leider nimmt die Bereitschaft, überhaupt eine Rede zu halten, spürbar ab. Das ist schade. Denn eine Hochzeit ist nicht nur ein Fest der Liebe, sondern auch ein Fest der Familie. Es ist der perfekte Moment, um Danke zu sagen, Lebenserfahrung zu teilen, die Kinder zu würdigen, eine neue Person im Familien- oder Freundeskreis willkommen zu heißen und das Leben in all seiner Buntheit zu feiern.


Ich erinnere mich an zwei Mütter, die zur Hochzeit ihrer beiden Söhne gesprochen haben (ja, richtig gelesen). Da blieb kein Auge trocken. Oder an einen Brautvater, der so liebevoll über seinen Sohn und die neue Schwiegertochter sprach, dass selbst mir, dem erfahrenen Redner, die Tränen kamen. Ich habe aber auch Reden gehört, bei denen nur vom eigenen beruflichen Aufstieg die Rede war und der Bräutigam irgendwann fast beiläufig erwähnt wurde. Oder Mütter, die die ganze Zeit die Söhne gerühmt haben, als wollten sie sie verkaufen. Unangenehm.


Vergessen Sie nicht: Sehr viel vom Applaus bekommen Sie dafür, dass Ihre Rede vorbei ist. Damit der Teil davor trotzdem zu Herzen geht, unterhaltsam ist und nicht nur überstanden wird, gebe ich Ihnen jetzt meine besten Tipps.


1. Halten Sie es persönlich

Sie kennen das Paar gut? Dann erzählen Sie davon. Nicht aus der Wikipedia ihres Lebens, sondern mit echten, eigenen Erinnerungen. Kein Lebenslauf, lieber eine Anekdote, bei der man spürt: Diese Verbindung ist echt.


2. Halten Sie es kurz

Fünf bis maximal acht Minuten. Mehr nicht. Ja, wirklich. Ich weiß, das klingt kurz, aber denken Sie daran: Ihre Zuhörer wollen nicht wissen, wann das Paar laufen lernte oder wer in der zweiten Klasse neben wem saß. Sie wollen lachen, berührt werden und dann wieder anstoßen. Und vermutlich sind Sie auch nicht der einzige Redner. Denken Sie daran: Zuhören fällt den meisten Menschen schwer. Deren Aufmerksamkeit ist also ein Geschenk, nutzen Sie das nicht aus.


3. Seien Sie keine Rampensau

Sie halten die Rede nicht für sich. Es ist nicht Ihre Show. Der Star ist das Paar. Wenn Sie über sich reden, dann nur, wenn es der Geschichte dient. Und bitte nicht zehn Minuten lang.


4. Nutzen Sie ein klares Gerüst

Ein Anfang, ein schöner Hauptteil, ein Schluss. Beginnen Sie mit einem kleinen Einstieg (z. B. warum Sie sprechen), erzählen Sie dann zwei oder drei prägnante Geschichten oder Gedanken und enden Sie mit einem Wunsch für das Paar.


5. Bleiben Sie liebevoll

Auch wenn Sie Humor einbauen: Vermeiden Sie peinliche Geschichten, Sticheleien oder doppeldeutige Witze. Was beim Junggesellenabschied lustig war, kann auf der Hochzeit völlig daneben sein. Sparen Sie nich mit Lob und Komplimenten. Lassen Sie sämtliche Seitenhiebe oder Kritik weg. Sämtliche! Ohne Ausnahme! Ein Kompliment gefolgt von einer Kritik ist vollkommen wertlos.


6. Sprechen Sie beide an

Ob Ihre Tochter, Ihr Sohn, Ihr bester Freund heiratet: Sprechen Sie immer auch den Partner oder die Partnerin mit an. Das Paar heiratet als Team. Und auch wenn Sie den anderen vielleicht noch nicht so gut kennen: Ein paar warme Worte können Wunder wirken. Informieren Sie sich vorher gut über die andere Person. Wenigstens ein bisschen.


7. Schreiben Sie die Rede auf

Verlassen Sie sich nicht auf Ihre Spontaneität. Schreiben Sie auf, was Sie sagen wollen. Sie müssen es nicht auswendig lernen, aber ein gutes Skript gibt Ihnen Sicherheit. Und: Üben Sie vorher laut. Am besten mit einer vertrauten Person.


8. Vermeiden Sie Floskeln

„Ihr habt euch gesucht und gefunden“ oder „Das Wichtigste ist die Liebe“. Das haben wir alle schon gehört. Werden Sie konkret. Was lieben Sie an diesem Paar? Was macht ihre Verbindung besonders? Strengen Sie sich ein wenig an. Allgemeines BlaBla gab es schon in der Kirche und im Standesamt genug. 


9. Nehmen Sie sich selbst nicht zu ernst

Sie dürfen auch mal stocken, lachen, die Fassung verlieren. Authentizität schlägt Perfektion. Wenn Sie merken, dass Sie emotional werden: Tief durchatmen, kurz innehalten. Auch das gehört dazu.


10. Beenden Sie mit einem Wunsch

Ein schöner Abschluss ist Gold wert. Überlegen Sie sich vorher, was Sie dem Paar mit auf den Weg geben möchten. Ein Wunsch, ein Gedanke, vielleicht sogar ein kurzes Zitat. Dann bedanken Sie sich fürs Zuhören und lassen die Feier weitergehen.


Zum Schluss:

Ich erlebe oft, dass Menschen sagen: „Ach, ich kann das nicht, ich bin kein Redner.“ Ich sage: Sie können das doch. Denn was zählt, ist, dass Ihre Worte von Herzen kommen. Wenn Sie das Paar lieben, wenn Sie ein paar Gedanken teilen, die warm, klar und ehrlich sind, dann kann Ihre Rede ein echtes Geschenk sein.


Also trauen Sie sich. Schreiben Sie. Üben Sie. Und genießen Sie den Moment.

Möchten Sie eine kleine Vorlage oder persönliche Hilfe beim Schreiben Ihrer Hochzeitsrede? Schreiben Sie mir gern. Ich bin nicht nur auf der Bühne als Trauredner für andere da, sondern auch im Hintergrund, damit Ihre Worte strahlen. Und wenn ich die Rede für Sie schreiben soll, und Sie halten sie selbst? Klar, kein Problem. Ich verrate auch nix. Versprochen!
Oder wenn Sie wissen wollen, ob Ihre Rede fetzt? Wenn ich sowieso als Hochzeitsdienstleister, DJ oder Trauredner bei einer Hochzeit bin, gehört das zum Service.

Das bin ich

Ich bin Oliver W. Schulte: Moderator, freier Trauredner, TV-Macher und Videoproduzent aus Bielefeld. Seit vielen Jahren begleite ich Menschen bei besonderen Momenten: Auf der Bühne, vor der Kamera oder mitten im echten Leben. Ob Talkshow, Freie Trauung, Musikvideo oder Moderation bei Fachtagen: Ich liebe es, mit Herz, Humor und einem klaren Gespür für Menschen Geschichten zu erzählen und Atmosphäre zu schaffen. Auf diesem Blog gebe ich Einblicke in meine Projekte, teile Erfahrungen und zeige, was mit Leidenschaft, Kreativität und einem Augenzwinkern alles möglich ist. Ich arbeite übrigens Deutschlandweit. Von Flensburg bis zum Tegernsee :)

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