Einleitung: Meine Liebe zur Chormusik und der Wunsch nach besseren Moderationen
Ich gestehe: Ich liebe Chormusik! In Bielefeld gibt es eine beeindruckende Vielfalt an Chören, und ich entdecke immer wieder neue Klangfarben, spannende Programme und großartige Stimmen. Früher habe ich selbst in mehreren Chören gesungen, manchmal sogar gleichzeitig. Heute besuche ich regelmäßig Konzerte und Kulturveranstaltungen und besonders oft Chorkonzerte.
Was mir dabei immer wieder auffällt: Die Darbietungen sind meist auf hohem Niveau, aber die Moderationen wirken oft stiefmütterlich behandelt. Schlechte Vorbereitung, zu viel Text, genuschelte Ansagen, das Mikrofon zu weit weg, zu leise Verstärkung oder eine unglückliche Dramaturgie. All das begegnet mir gefühlt in neun von zehn Fällen. Und das Publikum? Es ist meistens wohlwollend und verzeiht viel. Doch weil die Moderatoren kein konstruktives Feedback bekommen und selten ehrlich nachfragen, bleibt es Jahr für Jahr beim alten Trott.
Das muss nicht sein! Als Profi-Moderator mit jahrzehntelanger Erfahrung möchte ich Sie ermutigen, es besser zu machen. Hier schenke ich Ihnen meine zehn wichtigsten Tipps für eine gelungene, charmante und professionelle Moderation von Chorkonzerten. Sie werden sehen: Es lohnt sich!
Die 10 wichtigsten Tipps für Ihre Konzertmoderation
1. Mikrofon und Soundcheck: Ihre Stimme zählt!
Das beste Mikrofon nützt nichts, wenn Sie es nicht richtig nutzen. Halten Sie das Mikrofon immer auf Mundhöhe, sprechen Sie laut und deutlich und machen Sie vorab einen Soundcheck. Unbedingt im leeren Saal! Bitten Sie um eine ehrliche Rückmeldung, ob Sie überall - auch Hinten - gut zu verstehen sind. Und denken Sie daran: Viele Besucher sind älteren Datums, sitzen vielleicht in der letzten Reihe, hören nicht mehr sehr gut oder haben Hörgeräte. Sie MÜSSEN laut und deutlich sprechen. Auch mit Mikrofon. Wenn man Sie nicht versteht ist Ihr Vortrag sinnlos! Akustik ist der absolut wichtigste Faktor bei Moderation! Hier müssen sie sehr kritisch und sehr genau vorgehen, teilweise auch hart durchgreifen, wenn die Technik nicht funktioniert. Und testen Sie das Mikrofon ausgiebig, auch ob man Sie noch im letzten Winkel des Raumes hören kann. Wenn Sie denken: "Wird schon irgendwie gehen..." haben Sie bereits vor der Show den größten Fehler gemacht, den sie während der Show nicht mehr korrigieren können. Glauben Sie mir: "Es wird schon gehen" heißt übersetzt: "Ich weiß, dass es NICHT gehen wird, aber ich weiß keine Lösung." oder auch "Es ist mir egal!" - wenn es Ihnen egal ist: Lassen Sie die Moderation einfach weg. Sie sparen Zeit und das Publikum Nerven. Nichts ist schlimmer, als wenn man nichts hört. Dann schaltet man nämlich ab. So einfach und klar ist das.
2. Die Dramaturgie: Der richtige Ablauf
Die erste Moderation gehört nach dem ersten Lied - es sei denn, es gibt einen wirklich zwingenden Grund für eine Begrüßung vorab. Stellen Sie sich selbst mit Ihrem Namen und und den Chor mit Namen kurz vor, nennen Sie ein, zwei Besonderheiten und geben Sie eine knackige Vorschau auf die nächsten Stücke und vor allem auf den Ablauf des Abends. So bleibt das Publikum neugierig und aufmerksam. Gibt es eine Pause? Sind mehrere Chöre dabei? Wie lange dauert das Ganze?
3. Abmoderation und Danksagung: Vor dem letzten Song
Sagen Sie Danke und verabschieden Sie sich VOR dem letzten Lied, nicht danach. Und schon gar nicht nach der Zugabe! Auch daas erlebe ich immer wieder. Das ist ärgerlich. Es nimmt den Spannungsbogen. Es ist schlechte Performance, die ganz einfach durch gute Überlegung nicht nötig ist und keine Mehrarbeit macht! Nach der Musik wollen die Menschen gehen, nicht noch einen Text hören. Manche gehen nach der Zugabe - direkt. Sie hören dann nicht mehr hin, dass sie etwas am Ausgang spenden sollen oder es noch einen Drink mit den Künstlern gibt. Und: Enden Sie immer mit Musik, nicht mit Worten. Das letzte Stück, wenn es die Zugabe ist, sollte ein Knaller sein. Gerne auch zum Mitsingen. Das ist das, was das Publikum noch Stunden im Ohr hat.
4. Bewerten Sie nicht - lassen Sie das Publikum entscheiden
Sätze wie „Das war jetzt ganz toll“ sind entsetzlich! Überlassen Sie die Bewertung dem Publikum. Wenn Sie persönlich bewegt sind, erzählen Sie kurz, warum. Das macht Sie als Mensch nahbar. Aber bleiben Sie auch hier im Zweifel kurz und charmant.
5. Vermeiden Sie Floskeln und Wiederholungen
„Viel Spaß!“ ist nett, aber beim zweiten Mal schon langweilig. Finden Sie verschiedene Formulierungen oder lassen Sie es einfach weg. Wenn Ihnen nichts einfällt, schweigen Sie lieber. Es hat oft den Klang von: "Ich weiß nicht, ob meine Moderation genug Inhalte hatte oder ob sie ihnen gefallen hat - ich bin unsicher.... aber ich hoffe sie haben trotzdem Spaß?!"
6. Songansagen: Geschichten statt Titel
Die Namen der Stücke sind selten spannend. Erzählen Sie lieber eine kurze Anekdote, eine Hintergrundinfo oder eine Besonderheit zum nächsten Song. Gibt es nichts zu erzählen? Dann lassen Sie die Moderation weg. Weniger ist mehr.
7. Langweilen Sie Ihr Publikum nicht! Unterhalten Sie!
Ihre Aufgabe ist es, zu unterhalten, nicht zu belehren oder zu ermüden. Halten Sie sich kurz, seien Sie charmant und bringen Sie das Publikum zum Schmunzeln. Ein kleiner Witz oder eine überraschende Info wirken Wunder. Anekdoten, wenn sie lustig und authentisch sind, sind meistens wirksamer als Wikipedia-Artikel.
8. Ihre Rolle: Gastgeber, nicht Programmpunkt
Als Moderator sind Sie der Gastgeber des Abends, nicht der Star. Bleiben Sie neutral, souverän und zurückhaltend. Halten Sie sich im Hintergrund, aber sein Sie präsent und freundlich. Lächeln Sie, wenn Ihnen danach ist, und suchen Sie immer wieder den Blickkontakt zum Publikum. Lassen Sie alle glänzen, dann glänzen Sie automatisch mit. Ich verrate Ihnen eines: Als Moderator werden Sie selbst oft übersehen. Versuchen Sie das nicht zu erzwingen. Bleiben Sie "Die Schweiz", auch wenn es schwerfällt. Und: Machen Sie Ihre Rolle klar und lassen Sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Schon gar nicht von anderen Sängerinnen und Sängern aus dem Chor oder den Musikern aus der Band. Sie sind der Moderator, niemand sonst. Geben Sie das niemals auf. Andere glauben nämlich oft, sie können es besser. Lassen Sie sich dennoch nicht das Zepter aus der Hand nehmen. Bleiben Sie souverän und stark. Dann wird man Sie auch ernst nehmen.Und noch etwas: Geben Sie niermals das Mikro aus der Hand. Halten Sie es, falls nötig, den anderen hin. Sagen Sie "Ich halte das mal für Sie!" - dann wird man Ihnen nicht wiedersprechen.
9. Moderationskarten: Ihr Anker, nicht Ihr Skript
Nutzen Sie Moderationskarten nur für Dinge, die Sie nicht auswendig wissen müssen: Komplizierte Namen, die Reihenfolge der nächsten Stücke oder wichtige Fakten. Schauen Sie beim Sprechen nach vorne, nicht auf die Karten. Ihre An- und Abmoderation sollten Sie frei halten.
10. Interessante Infos zum Chor und Chorleiter
Erzählen Sie dem Publikum, wie lange es den Chor schon gibt, was ihn auszeichnet, ob neue Sänger gesucht werden, wo sie proben und wann und wie man Kontakt aufnehmen kann. Auch ein paar Worte zur Chorleiterin sind spannend: Wie lange ist sie dabei, was macht sie besonders? Beantworten Sie die W-Fragen: Wer, was, wann, wo, warum? Verpacken Sie alles in kurze, charmante Geschichten, das bleibt im Gedächtnis.
Fazit: Buchen Sie einen Profi für mehr Glanz und Begeisterung
Sie sehen: Eine gute Moderation ist kein Hexenwerk, aber sie macht einen gewaltigen Unterschied. Mit diesen Tipps werden Sie sehr viel besser durch das Konzert führen können. Und sie werden sich besser fühlen.
Wenn Sie Ihr Publikum begeistern und Ihrem Konzert den letzten Schliff verleihen möchten, buchen Sie im Zweifel doch lieber einen externen Profi! Fragen Sie mich gerne als Konzert-Moderator an. Wenn mir Ihr Projekt gefällt und Sie mich gut behandeln, arbeite ich auch mal für kleines Geld. Es lohnt sich: Sie singen und musizieren, ich sorge für den Glanz, die Wertschätzung und eine große Portion Extra-Begeisterung. Versprochen!