Wenn ich über Improvisation spreche, meine ich nicht das Impro-Theater mit Verkleidungen und verrückten Szenen. Ich meine echte Bühnen-Spontaneität. Die Kunst, mitten im Chaos die Balance zu halten. Die Fähigkeit, elegant durch eine Lücke zu tänzeln, wenn der Ablauf ins Stolpern gerät. Und das Vertrauen in sich selbst, auch ohne Manuskript oder Teleprompter souverän zu bleiben.
Ich habe im Laufe meiner Bühnenjahre viele solcher Momente erlebt. Einige waren herausfordernd, andere urkomisch, wieder andere ein nicht enden wollender Albtraum. Manche wurden jedoch auch im Nachhinein zu den Highlights des Abends.
Wenn nichts mehr läuft: Lächeln Sie
Der erste Impuls, wenn etwas schiefläuft, ist oft: Schock. Ich atme dann tief durch, lächle und sage mir leise: „Okay, jetzt wird’s spannend.“ Dieses innere Umschalten hilft enorm. Wenn ich ruhig bleibe, bleibt auch mein Publikum ruhig. Niemand erwartet Perfektion, aber alle spüren Echtheit. Nehmen Sie die Situation an. Freuen Sie sich auf die Herausforderung!
Mein Notfall-Koffer: Fragen, Witze, Geschichten
Was mir in diesen Momenten wirklich hilft, ist mein unsichtbarer Notfall-Koffer. Darin: charmante Anekdoten, heitere Geschichten, ein paar harmlose Witzeund vor allem Fragen. Fragen, die auflockern. Die überraschen. Die eine Gesprächswendung bringen, wenn nichts mehr geht. Ich stelle sie gern spontan ans Publikum oder an einen Talkgast, der gerade nicht in Fahrt kommt. Und oft ist genau das der Wendepunkt.
Hier ein paar meiner Lieblingsfragen:
- Welche Eigenschaften gehen dir bei anderen Menschen auf den Keks?
- Wenn du dich an jeden Ort auf der Welt beamen könntest, wohin würdest du jetzt reisen?
- Was war der lustigste oder blödeste Nebenjob, den du jemals gemacht hast?
- Welches Ziel hast du dir für dein Leben gesetzt?
- Hast du einen besonderen Spitznamen? Und wie kam es dazu?
- Wie verbringst du am liebsten dein Wochenende?
- Was kannst du richtig gut, das kaum jemand weiß?
- Welches Lied beschreibt deinen aktuellen Gemütszustand am besten?
- Was würdest du tun, wenn du für einen Tag komplett unsichtbar wärst?
- Gibt es ein Gericht, das du nie essen würdest, selbst für viel Geld nicht?
- Mit welcher berühmten Persönlichkeit würdest du gern mal einen Abend verbringen?
- Was war der peinlichste Moment deines Lebens (den du teilen magst)?
Diese Fragen klingen oft harmlos, sind aber Türöffner. Sie holen Menschen aus der Reserve, bringen Bewegung in verfahrene Situationen und sorgen fast immer für ein Schmunzeln oder für echte, berührende Antworten. Und wenn der Talkgast noch nicht da ist? Dann nehmen Sie irgendwen vom Orga-Team. Den Techniker, die Messe-Leiterin, jemandem aus dem Publikum. Das wird, egal wie es wird, für alle spannend!
Der Moderator als Gleichgewichtskünstler
Gerade als Moderator oder Gastgeber bin ich das emotionale Barometer des Events. Ich muss auffangen, verbinden, weitermachen, wenn es hakt. Ich bin kein Ansager, sondern ein Balancekünstler. Ich lote Stimmung aus, reagiere auf Zwischentöne und halte den Rahmen zusammen, auch wenn der Inhalt gerade bröckelt. Das ist kein Notfallmodus. Das ist mein Job.
Vorbereitung macht spontan
Das klingt widersprüchlich, ist aber wahr: Wer vorbereitet ist, kann besser improvisieren. Ich weiß, welche Teile eines Ablaufs flexibel sind. Ich kenne den Raum, das Publikum, die Technik. Und ich bin bereit, alles in den Wind zu schlagen, wenn es die Situation verlangt.
Aber ich verlasse mich nicht auf Skripte. Ich verlasse mich auf mein Bauchgefühl, meine Erfahrung und eben auf meinen Notfall-Koffer.
Das Publikum liebt echte Momente
Veranstalter haben oft Angst, dass Pannen den professionellen Eindruck ruinieren. Ich sehe das anders. Echtheit wirkt stärker als Perfektion. Wenn ich auf charmante Weise mit einem Versprecher, einem Ausfall oder einem Hänger umgehe, bekommt das Event Seele. Und das Publikum spürt: Da vorne steht ein Mensch und der macht das richtig gut.
Mein Fazit
Improvisation auf der Bühne ist keine Panikreaktion, sondern eine Haltung. Es geht um Präsenz, um Spontaneität, um die Bereitschaft, den Moment so zu nehmen, wie er kommt und trotzdem das Beste draus zu machen.
Ich lade Sie ein, genau das zu üben. Nicht mit Theaterkursen (obwohl auch das eine Möglichkeit ist), sondern mit Offenheit. Mit einem Lächeln. Und vielleicht mit einem kleinen Notfall-Koffer in der Tasche, voller Fragen, Geschichten und Ideen.
Denn wenn der Plan nicht aufgeht, geht manchmal plötzlich die Tür zur Magie auf.
Sie suchen jemanden, der auch bei spontanem Gegenwind charmant den Kurs hält?
Ob als Moderator bei Fachtagen, Events oder Talkformaten oder als freier Trauredner für Ihre persönliche Zeremonie: Ich bringe Erfahrung, Leichtigkeit und den berühmten Notfall-Koffer mit. Schreiben Sie mir gern.Ich freue mich auf Ihre Bühne, Ihre Gäste und Ihre Geschichte.