Ein ehrlicher Blick auf Licht- und Schattenseiten des Moderationslebens
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde der guten Unterhaltung!
Heute möchte ich Sie mitnehmen auf eine ganz persönliche Reise hinter die Kulissen meines Berufs. Sie kennen mich vielleicht von der Bühne, aus dem Fernsehen oder von Ihrer Hochzeit, wo ich als Moderator, Trauredner oder Entertainer für gute Stimmung sorge. Was Sie dabei sehen, ist oft das Ergebnis harter Arbeit, viel Leidenschaft und einer Prise Wahnsinn. Und genau darum soll es heute gehen: Um die Dinge, die ich an meinem Moderationsleben von Herzen liebe, und um jene, die mich manchmal, ja, Sie haben richtig gehört, in den schieren Wahnsinn treiben können. Es wird ehrlich, es wird charmant und vielleicht sogar ein bisschen witzig. Ganz so, wie Sie es von mir gewohnt sind.
Die große Liebe: Warum ich meinen Beruf so sehr schätze
Beginnen wir mit dem Schönsten, dem Herzstück meiner Arbeit. Es gibt so viele Momente, in denen ich einfach nur dankbar bin, diesen Beruf ausüben zu dürfen. Einer der größten Schätze ist die Vielfalt. Kein Tag gleicht dem anderen. Mal stehe ich vor einem riesigen Publikum auf einer Messe, dann wieder in einem intimen Kreis bei einer freien Trauung. Mal moderiere ich eine Gala, dann wieder ein Online-Event. Diese Abwechslung hält mich jung, fordert mich heraus und lässt keine Langeweile aufkommen. Ich lerne ständig neue Menschen, neue Themen und neue Situationen kennen. Das ist wie ein ewiger Sommerurlaub für den Geist, nur dass ich dabei auch noch Geld verdiene. Ein Traum, oder?
Ein weiterer Punkt, der mein Herz höherschlagen lässt, ist die Möglichkeit, Menschen zu berühren und zu verbinden. Ob es das Brautpaar ist, das sich bei der Trauung tief in die Augen schaut, die Gäste, die bei einer Show Tränen lachen, oder die Zuschauer, die mir nach einer Sendung schreiben, wie sehr sie meine Worte bewegt haben. Diese Momente sind unbezahlbar. Ich bin ein Brückenbauer, ein Geschichtenerzähler, ein Stimmungsgarant. Wenn ich sehe, wie Menschen durch meine Arbeit zusammenkommen, sich austauschen und gemeinsam eine gute Zeit haben, dann weiß ich, dass ich genau das Richtige tue. Das ist mehr als nur ein Job, das ist eine Berufung.
Und dann ist da noch die Kreativität. Sie wissen ja, ich liebe es, Dinge neu zu denken, zu improvisieren und dem Moment eine besondere Note zu verleihen. Als Moderator bin ich nicht nur ein Sprecher, sondern auch ein Regisseur, ein Autor, ein Entertainer. Ich kann meine Ideen einbringen, Konzepte entwickeln und immer wieder neue Wege finden, um meine Botschaft zu vermitteln. Das ist ein ständiger Prozess des Lernens und Wachsens, und das hält mich fit und neugierig. Es ist wie ein Spielplatz für Erwachsene, auf dem ich mich austoben darf. Das ist einfach fantastisch.
Nicht zu vergessen ist die Freiheit. Ich bin mein eigener Chef, ich bestimme, wann, wo und wie ich arbeite. Das bedeutet zwar auch viel Verantwortung und manchmal lange Nächte, aber es gibt mir die Flexibilität, mein Leben so zu gestalten, wie es für mich passt. Ich kann meine Projekte auswählen, meine Zeit einteilen und meine Energie dort einsetzen, wo sie am meisten bewirkt. Das ist ein Luxus, den ich sehr zu schätzen weiß, und der mir ermöglicht, auch mal spontan eine Auszeit zu nehmen oder neue Projekte anzugehen, die mir am Herzen liegen.
Sie sehen, es gibt viele Gründe, warum ich meinen Beruf so sehr liebe. Es ist eine Mischung aus Leidenschaft, Herausforderung und der Möglichkeit, einen positiven Unterschied im Leben anderer Menschen zu machen. Aber wie das im Leben so ist, wo Licht ist, da ist auch Schatten. Und genau diesen Schatten möchte ich Ihnen jetzt zeigen. Denn auch das gehört zur Ehrlichkeit dazu.
Die Schattenseiten: Was mich manchmal in den Wahnsinn treibt
Nun, da wir die Sonnenseiten ausführlich beleuchtet haben, kommen wir zu den kleinen, manchmal auch größeren Stolpersteinen, die das Moderationsleben mit sich bringt. Und glauben Sie mir, auch wenn ich meinen Beruf liebe, gibt es Momente, da möchte ich einfach nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und laut „Warum nur?!“ rufen.
Da wäre zum Beispiel die Planungsunsicherheit. Sie wissen ja, als Freiberufler lebt man von Aufträgen. Und diese Aufträge kommen oft kurzfristig, ändern sich in letzter Minute oder werden ganz abgesagt. Manchmal habe ich das Gefühl, ich jongliere mit mehr Bällen, als ich Hände habe, und jeder Ball hat seine eigene Flugbahn und sein eigenes Gewicht. Ein Projekt, das gestern noch fest eingeplant war, kann heute schon wieder in den Sternen stehen. Das erfordert eine enorme Flexibilität und eine gute Portion Gelassenheit. Eigenschaften, die ich mir über die Jahre hart erarbeitet habe, aber die mich immer wieder auf die Probe stellen. Es ist wie ein Tanz auf dem Vulkan, bei dem man nie genau weiß, wann die nächste Eruption kommt.
Dann gibt es die technischen Tücken. Ob es das Mikrofon ist, das plötzlich streikt, die Präsentation, die nicht startet, oder die Internetverbindung, die ausgerechnet im Live-Stream den Geist aufgibt. Technik und ich, das ist manchmal eine Hassliebe. Ich habe Elektrotechnik studiert, liebe Technik und kenne mich sehr gut aus. Und dennoch passiert auch mir das: Man bereitet sich akribisch vor, probt jede Bewegung, jeden Satz, und dann macht die Technik einen Strich durch die Rechnung. In solchen Momenten ist Improvisationstalent gefragt, und ich muss zugeben, da bin ich in meinem Element. Aber es kostet Nerven, und manchmal wünsche ich mir einfach, alles würde reibungslos funktionieren, ohne dass ich zum Technik-Guru mutieren muss.
Ein weiterer Punkt, der mich manchmal an meine Grenzen bringt, ist die Erwartungshaltung. Als Moderator bin ich oft derjenige, der die Stimmung hebt, der die Fäden in der Hand hält, der für den reibungslosen Ablauf sorgt. Und das ist auch gut so. Aber manchmal vergessen die Menschen, dass auch ich nur ein Mensch bin. Ich habe auch mal einen schlechten Tag, bin müde oder habe private Sorgen. Doch auf der Bühne muss ich immer strahlen, immer präsent sein, immer die beste Version meiner selbst. Das ist ein hoher Anspruch, und ihm gerecht zu werden, erfordert viel Energie und Disziplin. Es ist wie ein Marathon, bei dem man immer ein Lächeln auf den Lippen haben muss, selbst wenn die Beine brennen.
Und hier kommt der Punkt, der mich wirklich in den Wahnsinn treiben kann: Die Schuldfrage. Sie glauben gar nicht, wie oft ich schon in Situationen war, in denen ich dachte: „Das kann doch jetzt nicht wahr sein!“ Wenn die Redner langweilig sind, weil sie ihre Texte nicht kennen. Wenn zu wenig Menschen kommen, weil die Werbung nicht funktioniert hat. Wenn die Technikdienstleister ihren Job nicht mit vollem Einsatz machen oder die Themen einfach niemanden interessieren. Es gibt zig Dinge, auf die ich als Moderator keinen Einfluss habe. Aber wissen Sie was? Am Ende bin ich es, der die Kohlen aus dem Feuer holen soll. Und wenn das nicht klappt, bin ich der Erste, der die Schuld bekommt. „Der Moderator war nicht gut drauf“, „Der hat die Stimmung nicht gerettet“. Manchmal fühlt es sich an, als wäre ich der Blitzableiter für alles, was schiefgeht. Und das, meine Lieben, gehört definitiv zu den Dingen, die mich oft wahnsinnig machen. Es ist wie ein Spiel, bei dem man die Regeln nicht gemacht hat, aber trotzdem verlieren kann.
Und nicht zu vergessen: die Konkurrenz. Sie haben es in einem meiner letzten Blogartikel gelesen: „Konkurrenz oder Kooperation? Meine Erfahrungen aus der Kulturbranche“. Dieses Thema begleitet mich immer wieder. Es gibt viele talentierte Kolleginnen und Kollegen da draußen, und der Markt ist hart umkämpft. Manchmal begegnet man Neid, Missgunst oder unfairen Spielchen. Das ist menschlich, aber es ist auch anstrengend. Ich versuche, mich davon nicht beirren zu lassen und mich auf meine Stärken zu konzentrieren. Aber es gibt Momente, da wünschte ich mir einfach mehr Kollegialität und weniger Ellenbogenmentalität. Wir sitzen doch alle im selben Boot, oder?
Sie sehen, auch mein Traumberuf hat seine Tücken. Aber das ist ja auch das Spannende daran, oder? Es sind genau diese Herausforderungen, die mich wachsen lassen, die mich immer wieder dazu bringen, über mich hinauszuwachsen und neue Lösungen zu finden. Und am Ende des Tages überwiegt immer die Freude an dem, was ich tue. Aber ein Thema möchte ich nicht unerwähnt lassen:
Perfektionismus und die Kunst des Loslassens
Ein weiterer Punkt, der mich in meiner Arbeit immer wieder begleitet, ist mein Hang zum Perfektionismus. Ich bin jemand, der immer versucht, mehr zu geben, als meine Auftraggeber oder das Brautpaar eigentlich bestellt haben. Ich möchte, dass alles perfekt ist, dass jede Veranstaltung ein Highlight wird, jede Trauung unvergesslich. Das ist meine innere Antriebsfeder, und sie hat mich weit gebracht. Aber ich merke auch, dass dieser Perfektionismus mich manchmal total aufreibt. Denn mal ehrlich: Perfektionismus löst nicht immer alle Probleme. Man hat zwar immer super Qualität, aber oft ist eben „gut“ auch gut genug. Und man reibt sich total auf, wenn man immer das Unmögliche möglich machen will. Es ist ein ständiger Kampf gegen die eigene Messlatte, die immer höher liegt, als es vielleicht nötig wäre.
Viel schlimmer noch: Ich kann, auch wenn ich möchte, es eben nicht allen recht machen. Und auch mir passieren Fehler. Manchmal sind es nur kleine Patzer, aber die ärgern mich dann auch maßlos. Ich erinnere mich an eine Trauung, bei der ich voller Inbrunst sagte: „Er liebt ihre blauen Augen über alles.“ Daraufhin die Braut - beleidigt - „Meine Augen sind grau!“ Puh, das saß! Ich habe versucht, es zu retten, es wurde gelacht, ich habe den Fehler zugegeben und dachte, es wäre erledigt. Habe hinterher festgestellt, dass mir das beim Übertragen der handschriftlichen Notizen in das finale Skript passiert sein muss. Sie kennen das: Autokorrektur, oder einfach die Tücke des Details. Der Fehler hat mich selbst geärgert, und zwar gewaltig. Aber Fehler passieren eben. Was ich daraus gelernt habe? Ich schreibe jetzt alle Interviews gleich auf dem iPad, dann passieren keine Übertragungsfehler mehr. Und ich frage am Schluss nochmal alles nach, ob es passt. Doppelt hält besser, sage ich Ihnen!
Aber das Verrückteste bei der Geschichte kam noch ein paar Wochen später: Die Braut hat mir nach der Hochzeit auf den Anrufbeantworter gesprochen, dass sie sich total darüber geärgert hat. Um eine Bewertung habe ich sie dann nicht mehr gebeten, das können Sie sich vorstellen. Ich habe mich geschämt und auch geärgert. Denn der Rest der Trauung war ja super, wirklich! Aber dieser Perfektionismus, dieses „Nicht getadelt ist genug gelobt“ oder diese Einstellung: „Du bist der Moderator, du bist schuld!“ oder auch „Feedback = Kritik = negative Kritik“ die ärgert mich immer wieder. Es sagt viel über die Menschen aus, die so sind, aber ich wünschte, es wäre anders. Es ist ein ständiger Balanceakt zwischen dem Wunsch, alles perfekt zu machen, und der Realität, dass das Leben eben nicht immer perfekt ist. Und das ist auch gut so, denn sonst wäre es ja langweilig, oder?
Mein Fazit: Leidenschaft überwindet alles
Am Ende des Tages überwiegt die Liebe zu meinem Beruf bei Weitem die kleinen und großen Herausforderungen, die er mit sich bringt. Die Möglichkeit, Menschen zu begeistern, zu informieren und zu unterhalten, ist ein Privileg, das ich jeden Tag aufs Neue schätze. Die strahlenden Augen eines Brautpaares, das Lachen eines Publikums, die positiven Rückmeldungen nach einer Veranstaltung. Das sind die Momente, die mich antreiben und mir zeigen, dass all die Mühe und der Einsatz sich lohnen.
Ich habe gelernt, mit der Unsicherheit umzugehen, technische Probleme als kreative Herausforderung zu sehen und die Erwartungshaltung als Ansporn zu nutzen. Und was die Konkurrenz angeht: Ich konzentriere mich auf meine eigene Arbeit, auf meine Authentizität und auf die Beziehungen, die ich zu meinen Kunden und meinem Publikum aufbaue. Denn am Ende zählt nicht, wer am lautesten schreit, sondern wer die Herzen der Menschen erreicht.
Ich hoffe, dieser ehrliche Einblick in mein Moderationsleben hat Ihnen gefallen und vielleicht sogar ein bisschen Mut gemacht, Ihren eigenen Leidenschaften zu folgen; auch wenn der Weg manchmal steinig sein mag. Denn das Schönste am Leben ist doch, wenn man das tun kann, was man liebt, oder?
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